Zaha Hadids "Ice-Storm" im MAK
Hadid/Standard

Wien - Eigens für die große Ausstellungshalle im Museum für Angewandte Kunst (MAK) gestaltete die in Bagdad geborene Star-Architektin Zaha Hadid (53) die raumfüllende Installation "Ice-Strom", die innerhalb der großen Schau "Zaha Hadid. Architektur" zu sehen ist. Bei diesem Raumexperiment, dem die unverwechselbare architektonische Sprache Hadids zu Grunde liegt, sollen die BesucherInnen mittels radikaler Raumerfahrung in die Ausstellung hinein gezogen werden.

"Radikaler Ansatz"

"Wir präsentieren keine kalten Behauptungen von Architektur, sondern ein Stück Architektur, speziell für die Schau gemacht, um vom Besucher in Besitz genommen zu werden", erläuterte MAK-Direktor Peter Noever bei der Presseführung am Dienstag Hadids "Ice-Storm". "Damit kann man erlebbar machen, was Hadid mit ihrer Architektur im Sinn hat", so Noever weiter. "Diese basiert auf der besonderen Sensibilität der aus dem Orient kommenden Frau". Die Personale präsentiere einen Überblick über Hadids Schaffen der letzten 25 Jahre, und lege "ihren radikalen Ansatz schonungslos offen".

Wohnlandschaften

Als "gebautes Manifest" bezeichnet Hadid im Ausstellungskatalog ihre Wohnlandschaft, die acht Tonnen schwer und sieben Meter hoch ist, und eine Fläche von 300 Quadratmetern beansprucht. Die Installation integriert bereits früher von Hadid gestaltete Möbelentwürfe und Installationen wie "Glacier", "Moraine", "Stalagtite", oder "Domestic Wave". Damit verweist das Environment auf neue Arten des Wohnens oder Sitzens. Die "semiabstrakte geformte Fläche" (Katalog) kann man auch als aus einem einzigen Block geschnittenes Appartement betrachten, und wirkt wie eine dynamisch-fließende Raum-Collage. Hadid arbeitet dabei mit Krümmungen, Wölbungen, Übergängen zwischen unterschiedlichen Elementen, in denen funktionale Möbeln wie Tische, oder Sofas angedeutet werden. Möglich wurde diese Gestaltung durch die digitale Technik des "Morphings", mittels der man/frau Festes "ins Fließen" bringen kann. (APA)