Berlin - In Japan haben es die Menschen nun auch noch mit einer neuen Bedrohung für die Gesundheit zu tun: das japanische Flussfieber ist in neue Gebiete vorgedrungen. Erreger ist das Bakterium Orientia tsutsugamushi. Auf den Menschen und andere Säugetiere werden diese Parasiten vor allem durch den Biss von Laufmilben (lat. Trombiculidae) übertragen. Die Hauptüberträger fühlen sich in warmen und feuchten Gebieten wohl, vor allem in Waldlichtungen, Wiesen und an Flussufern.

Die Infektionskrankheit, auch "Tsutsugamushi"-Krankheit genannt, tritt vor allem im Südosten Asiens auf. Das Nationale Institut für Infektionskrankheiten in Japan befürchtet, dass die "Tsutsugamushi"-Milbe mit den Schlammmassen in Folge des Erdbebens in Gebiete gelangt sein könnte, die zuvor noch nie einen Ausbruch der "Tsutsugamushi"-Krankheit erlebt haben.

Symptome und Komplikationen

Der Biss der Milbenlarve hinterlässt meist einen typischen schwarzen Schorf. Im Durchschnitt dauert es zehn bis zwölf Tage, bis die Krankheit ausbricht. Sie beginnt plötzlich mit Schüttelfrost, Fieber, starken Kopfschmerzen, Bindehautentzündung und geschwollen Lymphknoten. Wegen der unspezifischen Symptome ist sie schwer zu diagnostizieren. Bei Komplikationen können Patienten unter anderem eine Lungenentzündung oder Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen) entwickeln.

Die Krankheit kann gut mit einem Antibiotikum behandelt werden. Ohne Therapie liegt die Sterberate zwischen null und 30 Prozent, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie geht von etwa einer Million Fällen pro Jahr aus. In Gebieten, in denen das Flussfieber häufig vorkommt, verläuft die Krankheit bei der einheimischen Bevölkerung meist milder. (APA/red)