Die Küchenschelle ist eine der Blumen, die hier zu finden sind.

Foto: Kristin Harrich

Die Mühen des Wanderns werden meist durch die Aussicht belohnt.

Wir bedanken uns bei Kristin Harrich für die Fotos!

Foto: Kristin Harrich

Gesamtgehzeit 3¾ Stunden, Höhendifferenz rund 400 Meter. Kein Stützpunkt auf der Runde. ÖK25V Blatt 5327-Ost (Hainburg an der Donau), Maßstab 1:25.000

Grafik: DER STANDARD

Der Hundsheimer Berg - früher auch Hundsheimer Kogel genannt - zählt zu den lohnenden Zielen einer Frühlingswanderung. Der direkt über die Donau bei Hainburg aufragende Berg bietet bei klarem Wetter eine herrliche Sicht über das gesamte Wiener Becken bis zu den Hochalpen, auf den Nationalpark Donauauen und über die Ebene bis zum Neusiedler See.

Dazu kommt noch eine interessante Pflanzenwelt, die sich um diese Jahreszeit von ihrer schönsten Seite zeigt. Der gesamte Berg ist Naturschutzgebiet, kaum weniger bedeutend als die Reservate am Strom, und hat auch faunistisch einiges zu bieten. In der an der Route liegenden Güntherhöhle haben nicht weniger als sieben der 26 in Österreich vorkommenden Fledermausarten ihr Winterquartier. Das unterirdische, 120 Meter lange Hallen- und Kammersystem, war in der Zwischenkriegszeit als Schauhöhle zugänglich und darf derzeit nur zwischen Mai und September betreten werden. Den Schlüssel gibt es im Gemeindeamt Hundsheim.

In der "Knochenspalte" neben der Höhle holten Wissenschafter in mehreren Grabungsperioden die Reste eines Nashorns ans Tageslicht, das vor rund 500.000 bis 700.000 Jahren gelebt hat. Diese Tierart fand man bisher nur in Hundsheim, weshalb sie Rhinozeros hundsheimensis genannt wurde, mittlerweile aber Stephanorhinus etruscus hundsheimensis heißt. Die Funde kamen ins Wiener Naturhistorische Museum.

Etwas unterhalb des Weißen Kreuzes - am Weg in die Ortschaft - befindet sich ein Unterstand, von dem aus man den seltenen Bienenfresser beobachten kann. Die Vögel gelten neben den Eisvögeln als die schönsten Gefiederten unserer Breiten.

Viele Informationstafeln am Weg und in der kleinen Unterstandshütte am Gipfel machen auf die Raritäten des Gebietes aufmerksam. Die Wege sind - entgegen den Angaben in den Karten - gut beschildert.

Die Route: Vom westlichen Ortsrand Hainburgs (Billa und Hofer) steigt man durch die Pfaffenberg- und Neurißgasse in den Sattel vor dem Pfaffenberg an und folgt dann den Wegweisern und der blauen Markierung nach links. Später gabelt sich der Weg, man wählt den linken Ast, um bald danach im leichten Abstieg den "Aublick" - eine Felskanzel - mit herrlicher Sicht auf Hainburg zu erreichen. Ab Ausgangspunkt 1¼ Stunden. Auf bekanntem Weg geht es zurück und weiter auf den Gipfel. Ab Aublick eine halbe Stunde.

Auf der blau-grünen Markierung steigt man, ein Stück sehr steil, zum Weißen Kreuz ab und schwenkt dann nach rechts auf die rote Markierung ein, die über die Güntherhöhle zum Sportplatz führt. Ab Gipfel 1¼ Stunden. Nun wechselt man auf die blaue Markierung, die in den Sattel vor dem Pfaffenberg führt, von dem es zum Ausgangspunkt geht. Ab Sportplatz eine Dreiviertelstunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/09.04.2011)