Die Nachfolge von TW1 auf der bestehenden Frequenz hat nun zu einer konzertierten Aktion in der Kulturwelt geführt. Die IG-Autoren hat am Freitag eine Resolution von rund 200 Kultureinrichtungen veröffentlicht, die sich alle dafür aussprechen, dass der künftige Spartenkanal für Kultur und Information (ORF 3) auf der alten Frequenz bleiben darf. Derzeit teilen sich Sport Plus und TW1 eine Frequenz, künftig sollen beide einen eigenen Kanal bekommen.

Die Interessenverbände der Kunst und Kultur und die kulturellen Einrichtungen Österreichs treten nachdrücklich für einen Verbleib der Sendungen des künftigen Kulturkanals ORF 3 auf der bisherigen Frequenz von TW 1 ein. "Dem Sport wird nicht der geringste Nachteil durch eine Neugründung auf einer anderen Frequenz erwachsen, die Kunst, Kultur und Information würde hingegen einen schon eingeführten, dem Publikum gut vertrauten Sendeplatz verlieren", schreibt die IG-Autoren. Am 6. April hatten die Sportorganisationen eine gemeinsame Resolution veröffentlicht, wo sie forderten, Sport Plus müsse auf der angestammten Frequenz bleiben.

Wiewohl eine Entscheidung darüber aussteht, welcher der beiden Spartenkanäle auf die neue Frequenz weichen muss, hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zuletzt bereits eine Präferenz in der Frage erkennen lassen. Wie er dem ORF-Publikumsrat schilderte, sollen für die neue Frequenz Restkapazitäten auf jenem Satellitenplatz verwendet werden, der derzeit für die Ausstrahlung der verschiedenen "Bundesland heute"-Sendungen genutzt wird und den Rest des Tages unbespielt bleibt. Ergo müsste jener Sender, der nicht auf der TW1-Frequenz bleibt, jeden Tag um 19.00 Uhr die Bundesländer-Nachrichten ausstrahlen, erklärte Wrabetz. Für den Informations- und Kultur-Spartenkanal ORF 3 werde dies wohl eher möglich sein als bei einem Sport-Kanal, der unter Umständen an dieser Stelle die Übertragung eines Live-Matches abbrechen müsse.

Der Streit der diversen Interessenverbände über den Verbleib auf der alten TW1-Frequenz dreht sich im wesentlich darum, dass dieser Sendeplatz auf vielen Fernsehgeräten bereits eingestellt ist. Ein neuer Spartenkanal müsste zu Beginn erst die Hürde nehmen, ebenfalls auf den Fernsehgeräten gespeichert zu werden. (APA)