Konnte die Jury mit einer unkonventionellen Frauenfigur und Erzählform überzeugen: Athina Tsangaris.

Foto: Frauenfilmfestival Dortmund Köln 2011

Im Mittelpunkt von "Attenberg" steht eine junge Frau, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens kämpft und ihre Sexualität entdeckt, während sie ihren krebskanken Vater in den Tod begleitet.

Foto: Filmstill Attenberg/Frauenfilmfestival Dortmund Köln 2011

Dortmund - Vier Filme haben zum Abschluss des Internationalen Frauenfilmfestivals in Dortmund am Sonntag Preise im Wert von insgesamt 41.000 Euro bekommen. Als bester Spielfilm wurde das Werk "Attenberg" der Griechin Athina Rachel Tsangaris mit 25.000 Euro ausgezeichnet.

Die Jury war in diesem Jahr mit der Schauspielerin Maren Kroymann, der US-amerikanischen Bloggerin Melissa Silverstein und der Niederländerin Claudia Landsberger, Leiterin von EYE International, besetzt. "Tsangari kreiert mit der 23-jährigen Marina eine originelle, etwas einzelgängerische Frauenfigur [...] und unterläuft konventionelle Erzählformen", zeigte sich die Jury ist begeistert von dem Siegerinnen-Film mit einer "kühnen Frauenfigur, die ihr Anderssein selbstverständlich auslebt, ohne ihre Unsicherheit zu überspielen."

Außerdem vergab die Jury eine lobende Erwähnung an den Film "La Mosca en la Cenzia" der kürzlich verstorbenen Gabriela David, die das unbequeme Thema der Prostitution von Minderjährigen behandelt.

Trailer-Publikumspreis für ein Doku aus Kamerun

Der mit 1.000 Euro dotierte trailer-Publikumspreis ging an Ariane Astrid Atodji aus Kamerun für ihren Dokumentarfilm "Koundi et le Jeudi National", ein charmantes Dorfporträt, das gängige Afrika-Klischees hinter sich läßt.

Nationaler Wettbewerb für Bildgestalterinnen

Als Preisträgerinnen des Dortmunder Preises für Bildgestalterinnen wurden Eva Maschke für ihre Kameraarbeit im Dokumentarfilm Frauenzimmer (Regie: Saara Aila Waasner) und Hanne Klaas für ihren Dokumentarfilm Ole mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet.

Erster Dortmunder Dokumentarfilmpreis an Helga Reidemeister

Die Berliner Filmemacherin Helga Reidemeister wurde mit dem ersten Dortmunder Dokumentarfilmpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. 

Das Frauenfilmfestival, das heuer mit Filmen zum Thema "Was tun" angetreten war, läuft jährlich abwechselnd in Dortmund und Köln und bewertet Arbeiten von filmschaffenden Frauen vor und hinter der Kamera. Das Festival wird vom NRW-Kulturministerium und lokalen SponsorInnen unterstützt. Die kommende Ausgabe wird im April 2012 in Köln stattfinden. (red/APA)