Foto: Callwey Verlag

Mit Dekorationsbüchern ist es immer so eine Sache: Nur ein schmaler Grat trennt originelle Gestaltungsideen von jenen, die es nicht sind. Geschmackssache, könnte man sagen. Mag sein - zumindest bis zu einem gewissen Grad. Beim Durchblättern diverser Wohn- und Dekorationsbüchern fällt allerdings eines auf: Die meisten sind auf eine Minderheit zugeschnitten, die den häuslichen Werten große Bedeutung beimisst. Denn seien wir ehrlich: Wer versieht heutzutage Kopfpölster mit Blumen und Vogelapplikationen, wer hat Zeit oder nähtechnisch die Fähigkeiten, einen Kinderrock herzustellen oder versieht Bettwäsche mit Stickereien und Bordüren? Manch originelle Wohnidee liest sich wie die Anleitung aus einem Handarbeitsbuch aus den 1960ern.

Das neu im Callwey erschienene Buch "LieblingsDeko" der Textildesignerin, Fotografin und Stylistin Sania Pell ist eine Mischung aus großartigen Gestaltungsideen und Werken, wie sie damals im Handarbeits-Unterricht gefertigt wurden. Auffallend erfrischend fallen Möbel auf, die mit einem neuen Anstrich oder Tapetenresten zu neuen Ehren kommen. Die Neugestaltung von Tisch- und Stehlampen sorgt ebenso für Lichtblicke, wie die Anleitung für einfache Deko-Objekte - etwa die mit Dispersionsfarbe besprühten oder mit Origamipapier verzierten Flaschen, die als Blumenvasen Verwendung finden.

Bezüge für Kleiderbügeln, die Herstellung von Wimpelgirlanden oder von Katzen und Hunden aus Socken sind eindeutig der Rubrik "Geschmackssache" zuzuordnen. (urs, derStandard.at, 26.04.2011)