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Silvio Berlusconi und Co. sehen durch eine Ikea-Werbung (gezeigt wird ein gleichgeschlechtliches Paar) ihr Familienbild bedroht.

Foto: Reuters/ALESSANDRO GAROFALO

Rom - Mit Äußerungen über eine Werbung des schwedischen Einrichtungshauses Ikea hat ein italienischer Politiker für Aufsehen gesorgt. Das Plakat, das zwei Männer Hand in Hand und den Slogan "Ikea Family: Wir sind offen für alle Familien" zeige, sei "schlimm und von schlechtem Geschmack", sagte Familienstaatssekretär Carlo Giovanardi am Samstag in einer Fernsehsendung.

Ein multinationaler Konzern müsse den ItalienerInnen nicht sagen, was sie denken sollten. Zudem richte sich dieser Familienbegriff gegen die italienische Verfassung. Auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi erklärte, die Werbung richtete sich "gegen die traditionelle Familie". Bei der Opposition und Organisationen Homosexueller stießen die Äußerungen auf scharfe Kritik.

Kein Schutz und Anerkennung Homosexueller

Italien erkennt homosexuelle Lebensgemeinschaften nicht an, zudem gibt es kein Gesetz gegen Schwulenfeindlichkeit. Erst am Mittwoch war eine lesbische Abgeordnete mitten in Rom beleidigt und bedroht worden, als sie mit ihrer Partnerin Hand in Hand gesehen wurde. (APA)