Die Widerstandskämpferin Erika von Brockdorff zeigte einen unbeugsamen Lebensmut gegenüber dem nazistischen Terror. Sie steht wie ihre MitstreiterInnen gegen die Diktatur und für "das andere Deutschland". Ihr Widerspruchsgeist blieb unzerstörbar auch angesichts ihrer bevorstehenden Hinrichtung.

Von Brockdorff wurde am 29. April 1911 in Kolberg geboren. Dem Nationalsozialismus gegenüber kritisch eingestellt, trifft sich das Ehepaar mit gleichgesinnten FreundInnen. Dabei sind auch Wilhelm Schürmann-Horster und Hans Coppi. Während des Krieges verstärkt sich ihr Kontakt zu dem Widerstandskreis um Coppi. Ab Ende 1941 stellt sie für Funkversuche nach Moskau ihre Atelierwohnung zur Verfügung.

Zeitweise beherbergt sie eines der drei Funkgeräte. Der Kreis gehört zur größten Widerstandsbewegung im Dritten Reich, der "Roten Kapelle", die unter der Führung von Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack und mit einem ungewöhnlich hoher Anteil an Mitstreiterinnen unterschiedliche Kreise des Widerstands vereint. Am 16. September 1942 wird Brockdorff verhaftet. Einige Monate später, nämlich im Mai 1943, wurde sie gemeinsam mit 13 anderen Personen im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee enthauptet. (red)