Wien - Das größte Wiener Stadtentwicklungsgebiet, die Seestadt Aspern, ist derzeit noch reines Baustellengelände. Trotzdem soll das ehemalige Flugfeld in den kommenden Monaten dank eines speziellen Kultur- und Freizeitangebots zahlreiche Menschen anlocken. Das Programm, das am Mittwoch in einer Pressekonferenz präsentiert wurde, reicht vom Garteln und Ernten über ein Containerdorf für Studierende bis hin zu einem Literaturprojekt.

Der Eventreigen, der im Mai startet und bis in den Herbst dauern wird, firmiert unter dem Titel "aspern Seestadt PUBLIK" und soll Bürger zum Mitmachen und zur Auseinandersetzung mit dem künftigen Lebensraum im Donaustädter Neo-Stadtteil motivieren, wünschte sich Planungsstadträtin Maria Vassilakou (G). Hier handle es sich um eine "soziokulturelle Pionierleistung mit nationaler und internationaler Vorbildwirkung", zeigte sich die Ressortchefin überzeugt.

Die einzelnen Veranstaltungen sollen das Baustellenareal, auf dem bis 2028 Wohnraum für 20.000 Menschen und ebenso viele Arbeitsplätze entstehen werden, auf unterschiedliche Weise temporär nutzbar machen. Ab Mai wird am Gelände etwa eine "Gartenwerkstatt" eingerichtet, wo Interessierte gemeinsam säen, hegen, pflegen und ernten können. Bei einem Erntedankfest am 24. September werden die reifen Früchte dann zubereitet und gegessen.

Wissenschaft und Performances

Mitte Juni soll die Seestadt hingegen Familien als Ausflugsziel dienen, wobei das Gelände mittels spezieller Exkursionen zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden kann. Konzerte, Lagerfeuer, kollektives Kochen und ein Open-Air-Kino sind ebenfalls geplant. Außerdem sind Künstler, die sich mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen, eingeladen, ihre Arbeiten zu präsentieren. Darüber hinaus werden sich vier Autoren mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Stadtteils literarisch auseinandersetzen. Die Texte der "Stadtschreiber" sind in Lesungen an Ort und Stelle zu hören.

Für die Wissenschaft ist ebenfalls Platz auf der Baustelle: Lehrende und Studierende diverser Unis - beispielsweise der Kunstuni Linz, den Technischen Universitäten Wien, Saarbrücken und Braunschweig und der Angewandten - leben und arbeiten in einem Containerdorf und entwickeln ortsspezifische Projekte. In Zusammenarbeit mit dem Tanzfestival ImPulsTanz und anderen Partnern sind im Sommer zudem diverse Performances vorgesehen. (APA)