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Mutter-Sein nicht gleich Sonnen- und Heiligenschein: Darauf machen 20.000 Frauen und die Stiftung für Weltbevölkerung anlässlich des 8. Mais aufmerksam.

Foto: APA/FRANZ NEUMAYR/Montage: Redaktion

Am Sonntag, 8. Mai, ist wieder Muttertag. Für die Stiftung Weltbevölkerung ein guter Zeitpunkt, in Erinnerung zu rufen, dass Mütter für den Zustand einer Zivilisation von außerordentlicher Wichtigkeit sind und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass viele Frauen trotz Schwangerschaft diese Rolle nie ausführen können.

Denn auch noch 2011 sterben rund 350.000 Frauen pro Jahr bei der Geburt oder an den Folgen: Todesfälle, die zum größten Teil durch bessere gesundheitliche Versorgung und verbesserte soziale Rahmenbedingungen verhindert werden könnten, mahnt die SWI ein.

Mutternacht 2011 in Wien

Um auf die dringende Umsetzung des Millennium Development Goals (MDG) 5 der Vereinten Nationen - die Senkung der Müttersterblichkeit - hinzuweisen, findet heuer auch erstmals in Österreich die Mutternacht statt. Zahlreiche Organisationen wollen mit Veranstaltungen Österreich als Mitglied der Vereinten Nationen an seine Verpflichtung in Bezug auf das 5. Millenniumsziel, die Gesundheit von Müttern zu verbessern, erinnern.

Aktionismus und Nachtgebet

Die teilnehmenden Organisationen planen am Freitag eine Aktion: Auf der mit "blutigen" Laken bedeckten Rahlstiege (beim Omofuma-Denkmal) werden sich Frauen wie Männer als Schwangere verkleiden und "tot" zu Boden fallen. Ebenfalls auf der Rahlstiege gibt es von 4. bis 6. Mai interaktive Aufführungen von "Eine Geburt zu überleben ist für viele Frauen in der Welt ein makabres Glückspiel". Im Rahmen der Mutternacht stehen daneben auch ein Filmabend (im Top Kino: "Dead Mums Don't Cry", 6.Mai um 18:30 Uhr), ein "Politisches Nachtgebet in der Mutternacht" der Katholischen Frauenbewegung gemeinsam mit der Evangelischen Frauenarbeit und ein Workshop zu den Milleniums-Entwicklungszielen am Programm.

Mamamanifeste

Auch die "20.000 Frauen" widmen sich dem Muttertag am 5. Mai am Urban-Loritz-Platz vor der Hauptbibliothek Wien. Sie fordern statt Kommerz und Ideologisierung von Mutter-Sein eine offene Diskussion über Strukturen und Bedingungen aktueller Versorgungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit, die Frauen leisten. Dazu gibt ein von 14 bis 16 Uhr abwechslungsreiches Programm mit revolutionären Muttertagsgedichten, "Mama-Monopoly", Speakers Corner oder "We can do it" zum "Do it yourself". AktivistInnen und KünstlerInnen werden sich kritisch mit dem Begriff der Mütterlichkeit auseinandersetzen und zur öffentlichen Diskussion einladen. Auch das Müttermanifest der Neuen Frauenbewegung wird in Umlauf sein.

Gegen Gewalt: Sag's mit einer Rose

Wer auf die klassischen Blumengeschenke für Muttern nicht verzichten will, hat heuer ebenfalls eine Alternative: Der Konzern Holland Blumen Mark lanciert ab 5. Mai die weiße Charity-Rose "Hope". Pro verkaufter Rose werden 10 Cent an Frauenhäuser in Österreich gespendet. Ein Teil des Erlöses wird dafür verwendet, im Frauenhaus in Wiener Neustadt einen Spielraum für Kinder (auch Toberaum und Gruppenraum für Frauen und Kinder) einzurichten, kündigte die Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) Maria Rösslhumer an.

Mutterglück macht Frauen arm

Die Armutskonferenz thematisiert bei einer Diskussion am 6. Mai im Club 4 am Stephansplatz das erhöhte Armutsrisiko von Müttern. Im Zentrum stehen neben Einblicken in konkrete Herausforderungen der Alltagsbewältigung armutsbetroffener Mütter die Auseinandersetzung mit strukturellen Hintergründen wie geschlechtsspezifische Einkommensdifferenzen, schlecht bzw. unbezahlte Sorgearbeit, mangelnde Kinderbetreuungsmöglichkeiten, sowie die gemeinsame Entwicklung von Strategien gegen Frauenarmut im Allgemeinen und Mütterarmut im Besonderen
und deren Umsetzung. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die in mehreren Sprachen erhältliche Broschüre "Мärchen und Wahrheit über Frauenarmut" präsentiert.

"Arbeit und Frauen"-Info-Tag am Viktor-Adler Markt

Die Favoritner SPÖ und der Arbeiter Samariter Bund Favoriten laden am Samstag, den 7. Mai, von 10.00 bis 12.00 Uhr zu einem Info-Tag am Viktor-Adler-Markt rund um das Thema "Arbeit und Frauen". Neben den klassischen Blumengrüßen der Favoritner MandatarInnen werden auch Broschüren und Beratung zum Bereich Arbeit angeboten.
VertreterInnen des AMS-Favoriten, des abz*austria, der Kinderbetreuung der Stadt Wien und des waff (Wiener Arbeitnehmerinnen Förderungsfond) werden für Fragen rund um die Themen Arbeitssuche, Teilzeit-Arbeit, Weiterbildung, Nachmittagsbetreuung u.v.m. zur Verfügung stehen. (red)