Die Wiener Luxushotels wachsen und gedeihen prächtig.

Foto: Four Seasons Hotels

Wien - Der Wiener Luxushotelmarkt bleibt in Bewegung, mehrere Projekte nehmen Gestalt an: Noch in diesem Monat will der Immobilieninvestor Rene Benko den Betreiber seines Hotelprojekts in der ehemaligen Länderbankzentrale am Hof bekanntgeben. Das ließ der Investor über einen Sprecher am Montag auf APA-Anfrage ausrichten. Auch der Start für den Umbau des einstigen Handelsgerichts in der Riemergasse in ein "Four Seasons"-Hotel steht bevor. Ende 2011 ist es soweit. Bereits im Gang sind die Bauarbeiten im Palais Hansen, wo 2012 das "Kempinski" einziehen wird.

Der Betreiber des Wiener Hotelprojekts des Tiroler Immobilieninvestors Benko soll "im Laufe des Mais" präsentiert werden: "Nach Erteilung des Baubescheids wird die Information der Öffentlichkeit bekanntgegeben", kündigte der Sprecher an. Voraussichtlich wird es ein Pressegespräch dazu geben, hieß es. Dem Vernehmen nach soll es sich beim Partner um Park Hyatt handeln. Benko, Chef der Signa Holding, hatte die ehemalige Länderbankzentrale am Hof 2008 gekauft und will sie nun in eine hochpreisige Herberge umbauen.

Konkrete Details gibt es nun zum geplanten Markteintritt der kanadischen Hotelkette "Four Seasons" in Wien: Diese wird fix in das einstige Handelsgericht in der Riemergasse einziehen. "Es ist nicht leicht gewesen, aber nun ist das Paket geschnürt" bestätigte Eigentümervertreter Walther Staininger von der "Riemergasse 7 Entwicklungs- und Verwertungs GmbH" der APA einen Bericht der Tageszeitung "Kurier". Eine Baugenehmigung für das Bauprojekt liegt bereits vor. Auch der Denkmalschutz gab grünes Licht. Laut Staininger ist geplant, Ende des Jahres mit den Abbrucharbeiten zu starten. Der Baubeginn sei für März 2012 anberaumt, die Übernahme Ende 2014 vorgesehen.

Bereits fleißig gebaut wird im Palais Hansen an der Ringstraße: Dort soll Ende 2012 das Hotel "Kempinski" eröffnen - laut Unternehmenswebseite als "Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel". "Wir sind mit den Arbeiten im Zeitplan", erklärte eine Sprecherin der "Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH" auf APA-Nachfrage. Geplant sind rund 150 Zimmer und Suiten, Seminarräumlichkeiten sowie ein Ballsaal und ein Spa-Bereich. Das Palais befindet sich im Besitz einer Eigentümergemeinschaft bestehend Porr Solutions, Warimpex, Wiener Städtische Versicherung und Wien Holding.

Weiter Rätselraten herrscht um den Nachfolger für den abgesprungenen Betreiber des Shangri-La-Hotels am Schubertring. Die asiatische Shangri-La-Gruppe hat Ende Februar überraschend ihren Pachtvertrag mit der Bauträger Austria Immobilien (BAI) gekündigt. Als Grund dafür wurde die "verspätete Fertigstellung" des Objekts angegeben. Laut BAI wird derzeit sowohl mit Shangri-La als auch mit anderen Betreibern verhandelt. Wer das Hotel schließlich übernehmen wird, ist offen: "Bis Ende Herbst wird es keine konkrete Aussagen über Betreiber geben", hieß es dazu vonseiten die BAI. (APA)

Nach wie vor in der Warteschleife hängt das Hotelprojekt Schwarzenberg. Eine Beteiligung des Investors Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber scheint immer unwahrscheinlicher. Laut "profil" soll der Pächter des Palais, eine Projektgesellschaft der Volksbanken-Tochter "Immoconsult", den Vertrag mit Al Jaber aufgekündigt haben. Dazu erklärte ein Banksprecher: "Wir führen noch Gespräche." Allerdings gebe es Zweifel, dass das Projekt mit Al Jaber zu Ende geführt werde.

Der Scheich hält hingegen am Vorhaben fest: "Al Jaber glaubt nach wie vor an dieses Projekt", betonte ein Sprecher gegenüber der APA. Die "einseitige" Kündigung des Pachtvertrags werde man nicht akzeptieren. Derzeit sei man auf der Suche nach einem Generalunternehmer. Einen Termin für den Baustart gibt es aber noch nicht: Dieser sei dann, "wenn der Scheich entscheidet, dass der richtige Zeitpunkt da ist", so der Sprecher.