Bild nicht mehr verfügbar.


Foto: REUTERS/Felix Ordonez Ausin

Macht in der Arbeitswelt kann in zweierlei Hinsicht krank machen. "Krankhafte Narzissten handeln krankmachend, Mitarbeiter leiden unter ihnen ganz extrem. Auch für die krankhaften Narzissten selbst ist die Persönlichkeitsstörung oft schwer zu verkraften", erklärt Autor und Coach Werner Berschneider den Titel seines Buches "Wenn Macht krank macht". Gerade in der Arbeitswelt sei es so, dass Menschen, die eine leicht narzisstische Tendenz haben, in Machtpositionen kommen, das könne sich auch in pathologische Formen auswachsen. Freilich: ein gesundes Maß an Selbstliebe ist schon notwendig, das treibt uns an und zwischen dem einen und dem anderen Extrem können Welten liegen.

"Meine Absicht ist es, Menschen für die Erscheinungsformen des Narzissmus im Beruf zu sensibilisieren", so Berschneider. Denn sich mit pathologischen Narzissten auf die falsche Weise "anzulegen", ist zermürbend. Der Coach und Managementtrainer erklärt in "Wenn Macht krank macht" nicht nur theoretisch sondern auch anhand nachvollziehbarer Beispiele welche Ausprägungen Narzissmus haben kann. Da ist der als schüchtern geltende, aber selbstverliebte 38-jährige Hochintelligente, der in seiner Führungsposition als Gruppenleiter nicht anerkannt wird oder der 40-jährige Unternehmenschef, der sich optisch für unwiderstehlich hält und mit "Management by fear" führt.

Der Autor erklärt zudem wie pathologischer Narzissmus entsteht, ob es überhaupt Hilfe gibt und wie Leben und Überleben im Dunstkreis von Narzissten funktionieren kann. Ein Buch nicht zuletzt auch für die Personalisten dieser Welt, denn eines liegt Narzissten: sie können auf den ersten Blick sehr charmant, eloquent und selbstbewusst wirken - dass sie Unternehmen auch in den Ruin führen können, ist dann im Wirtschaftsteil der Medien lesen. (mat, derStandard.at, 16.5.2011)