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Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr bei den Rettungsarbeiten

Foto: APA

Wien - Ein 30-Jähriger ist in der Nacht auf Freitag in Wien-Leopoldstadt im Schlaf unter einer eingestürzten Zimmerdecke begraben worden. Seine Mutter alarmierte die Einsatzkräfte, die den Mann bis zur Bergung aus den Trümmern über einen Schlauch mit Sauerstoff versorgen konnte. Mit einem Schädelhirntrauma, multiplen Brüchen sowie Prellungen und Schürfwunden wurde der Schwerverletzte laut Rettung nach einem langwierigen Einsatz ins AKH gebracht.

Grund für den Einsturz war in der Wohnung darüber gelagerter Bauschutt von einem Wanddurchbruch. Die Trümmer waren so schwer, dass der Boden im vierten bzw. die Decke im dritten Geschoß des Gründerzeithauses in der Eberlgasse 6 gegen 21.15 Uhr nachgab und einstürzte. Direkt darunter stand das Bett des Wieners, der im Schlaf von den Schuttteilen getroffen wurde.

Haus zeitweise evakuiert

Die Bergung gestaltete sich schwierig: Die Zimmertüre war durch die Trümmer blockiert. Die Feuerwehrmänner gelangten über ein Baugerüst rasch zum Fenster, traten dieses ein und fanden den Verschütteten. Mit einer Motorsäge schnitten sie die Tür auf, um einen Zugang für das Rettungsteam zu schaffen. Der Schutt wurde händisch entfernte. Der 30-Jährige wurde anschließend über das Stiegenhaus ins Freie getragen. Seine 58-jährige Mutter musste von der psychologischen Akutbetreuung versorgt werden.

Mit Rettungshunden wurde das Haus auf mögliche weitere Opfer untersucht. 15 Bewohner mussten aus Sicherheitsgründen aus dem Gebäude evakuiert werden. Sie wurden in einem Bus der Wiener Linien untergebracht. Die beiden betroffenen Wohnungen sowie eine Nachbarwohnung im dritten Stock blieben auch nach dem über drei Stunden dauernden Einsatz zumindest teilweise gesperrt. Der Bauschutt, der für den Einsturz sorgte, stammt von einer entfernten Trennwand im Wohnzimmer. (APA)