Die Vorbereitungen auf die Frauenfußball-WM in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli) gehen auch international in die heiße Phase: Am Montag landete Äquatorial-Guinea als erstes teilnehmendes Team der Frauen-WM in Deutschland. Die 32-köpfige Delegation kam aus Malabo in Frankfurt/Main an und reiste anschließend weiter in ihr Quartier nach Münster.

Die afrikanische Vizemeisterin wird sich in der Johanniter-Akademie auf ihre WM-Premiere am 29. Juni gegen Norwegen in Augsburg vorbereiten. Die WM-Debütantin spielt in der Gruppe D außerdem gegen Australien und Mitfavoritin Brasilien. Äquatorial-Guinea ist mit knapp 700.000 EinwohnerInnen das kleinste Land, das sich je für eine Frauen-WM qualifizieren konnte und gleichzeitig neben Kolumbien eine der beiden WM-Neulinge.

Unwürdige "Matilda"

Derweil haben die Australierinnen sechs Wochen vor WM-Beginn großen Ärger mit ihrer Star-Stürmerin Lisa de Vanna. "Matildas"-Trainer Tom Sermanni warf die 26-Jährige wegen disziplinarischer Verfehlungen aus dem Kader für das Länderspiel gegen Neuseeland (2:1). De Vanna kehrte derweil zu ihrem Verein in den USA zurück. Ob die Stürmerin, die in 62 Länderspielen 23 Tore schoss, mit zur WM fährt, war am Montag noch unklar.

"Wir erwarten ein bestimmtes Verhalten, wenn die Leute die 'Matildas' repräsentieren. Einiges hat uns nicht gepasst", sagte Trainer Sermanni, der offenbar das Team entscheiden lassen will, ob de Vanna an der WM in Deutschland teilnimmt: "Am Ende geht es darum, was im Interesse der Mannschaft ist. Das Team wird die Entscheidung beeinflussen."

Triumphierende Marta

Bei den Brasilianerinnen läuft es dank der fünfmaligen Weltfußballerin Marta dagegen reibungslos: Sie war die herausragende Akteurin beim 3:0 (2:0) der Frauen-Selecao in Maceio gegen Chile. Die 25-Jährige glänzte mit zahlreichen Dribblings und dem Tor zum 2:0 (39.).

Spielführerin Aline Pelegrino hatte die drückend überlegene Vize-Weltmeisterin in der 19. Minute in Führung gekämpft. Rosana schloss eine zweite Hälfte, in der zahlreiche Wechsel den Spielfluss starten, mit dem 3:0 (90.) ab. Den letzten Test vor der Abreise zur WM-Endrunde in Deutschland bestreiten die Brasilianerinnen am 16. Juni in Recife gegen Argentinien.

In dem 200 Kilometer von ihrem Geburtsort Dois Riachos gelegenen Maceio wird Marta ein eigenes Museum erhalten. Das Projekt wurde am Freitag vorgestellt. In dem Gebäude sollen unter anderem Nachbildungen der Trophäen und Medaillen der seit Jahren weltbesten Fußballerin ausgestellt werden. (SID)