ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz hat sich über das Abschneiden von Nadine Beiler am Eurovision Song Contest in Düsseldorf am Montag hochzufrieden gezeigt. "Unter 43 Teilnehmern achtzehnter zu werden ist ein schöner Erfolg, wie ich finde", sagte er. Für die künstlerische Performance der österreichischen Kandidatin fand der Programmdirektor nur lobende Worte. "Sie hat das großartig gemacht". Beiler sei "ein Stimmwunder", so Lorenz.

Unter die ersten zehn zu kommen, habe man zwar für realistisch gehalten, Beiler im Nachhinein dafür zu kritisieren, dass sie letztendlich auf Platz 18 gelandet sei, hält der Programmdirektor für ungerechtfertigte Häme. Mit dem Album, das seit 20 Tagen am Markt sei, werde die Sängerin wohl auch abseits der Song Contest-Platzierung Erfolg haben, meint Lorenz. "Ich glaube kaum, dass jemand, der so eine wunderbar sichere Stimme hat, in einer Schublade verschwinden wird."

Mit den zwölf Punkten aus Deutschland sei die Sängerin außerdem im "wichtigsten deutschsprachigen Musikmarkt Top", betonte der Programmdirektor. "Da kümmert es mich wenig, ob sie in Aserbaidschan gehört wird."

Lorenz erinnerte auch daran, dass Beiler im Jahr 2007 aus der Casting-Show "Starmania" als Siegerin hervorgegangen war. Nun habe sie Österreich auf europäischer Ebene vertreten. "Das ist wohl eine Bilderbuchgeschichte, wie man sich Talentförderung vorstellt."

Dass beim Song Contest geschoben wurde, hält Lorenz für Spekulationen "aus dem Reich der Verschwörungstheorien". "Dass Freundschaften sprachlicher, geografischer und politischer Natur bestehen, ist sicher unbestritten", räumte er ein. Genausogut könne man dies aber auch dem deutschsprachigen Raum vorwerfen, wenn man sich das gegenseitige Stimmverhalten von Deutschland, der Schweiz und Österreich ansehe. (APA)