Klagenfurt - Die Bundes-FPÖ und die FPK haben die Durchführung einer sogenannten "Volksbefragung" in der Frage der zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten am Montag erneut verteidigt. "Wir stehen für direkte Demokratie", sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Klagenfurt. "Die Menschen werden mitgehen", zeigte sich auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) überzeugt. Kritik kam erneut von der SPÖ.

"Bei so einer wichtigen Frage ist eine Befragung notwendig", meinte Strache. In Wien seien etwa für eine "Hundstrümmerlfrage" und andere "Nona-Fragen" rund acht Mio. Euro ausgegeben worden, verteidigte er auch die für Kärnten kolportierten Kosten von rund 250.000 Euro. "Ich bin von einer deutlichen Mehrheit überzeugt", so Strache.

Der FPÖ-Chef forderte die Bundesregierung auf, die Republik Slowenien dazu zu bewegen, die deutsche Minderheit anzuerkennen. Weiters müsse die Restitutionsfrage mit Slowenien verhandelt werden.

Kritiker zu Wort kommen lassen

Das Einfangen der "positiven Grundstimmung der Bevölkerung" vor dem Beschluss des neuen Ortstafelgesetzes Anfang Juli im Parlament sei "von entscheidender Bedeutung", argumentierte FPK-Obmann Uwe Scheuch. Zudem sei es wichtig, auch Kritiker zu Wort kommen zu lassen.

Scheuch lobte auch die vor knapp eineinhalb Jahren geschlossene Kooperation zwischen FPÖ und FPK als "gut funktionierend". Als "gesamtfreiheitliche Familie" stelle man sowohl in Kärnten als auch in Österreich den Führungsanspruch. Es gelte, "das Modell Kärnten auf den Bund zu übertragen", so Scheuch.

Bei der SPÖ hingegen stößt die "Volksbefragung" weiterhin auf wenig Gegenliebe. "Sie ist ungefähr so sinnvoll, wie jemanden auf einen Schweinsbraten einzuladen der Vegetarier ist", meinte Parteichef Peter Kaiser in einer Aussendung. Die "private Briefumfrage des FPK" sieht er als "reine Geldverschwendung auf Steuerzahlerkosten". Kritisch zu der "Volksbefragung" hatte sich zuletzt auch die Kärntner ÖVP geäußert, die Grünen lehnen die Befragung total ab. (APA)