Jetzt muss nur noch das Wetter stimmen: ein Screening bei "Kino unter Sternen" am Karlsplatz im Vorjahr

Foto: Afterimage

Wien - Mit einem der Pioniere des cineastischen Freilufttreibens startet am 26. Mai der heurige Kinosommer in Wien: Das mittlerweile 22 Jahre alte Volxkino gibt mit dem Eröffnungsfilm "Buffalo 66" am Karmelitermarkt den Startschuss für den Open-Air-Reigen. In diesem finden sich neben Kleinfestivals auch heuer wieder zahlreiche bereits etablierte Spielstätten wie "Kino am Dach" bei der Hauptbücherei, "Kino wie noch nie" am Augartenspitz oder "Kino unter Sternen" am Karlsplatz. Bis Mitte September wird eine vielfältige Auswahl an Klassikern und Nischenstreifen geboten.

Das Volxkino tingelt traditionell quer durch die Bundeshauptstadt und stellt seine Leinwand an unterschiedlichen Plätzen auf. Konkret werden bis Mitte September an 50 Tagen und 30 Orten rund 100 Filme bei freiem Eintritt gezeigt. Der Werkfächer umfasst internationale Filmklassiker und preisgekrönte europäische Produktionen ebenso wie Retrospektiven, Biopics oder thematisch auf gewisse Standorte abgestimmte Programme. Zu sehen sind etwa der Klaustrophobie-Thriller "Buried", Liev Schreibers "Alles ist erleuchtet" nach der Romanvorlage von Jonathan Safran Foer, der mit dem Auslands-Oscar 2009 bedachte Streifen "In ihren Augen" oder Adam Elliots Knetfiguren-Movie "Mary & Max".

Beim "Kino am Dach" werden ab 1. Juni über der Hauptbücherei dreieinhalb Monate lang Filme zum Thema "Reisefieber" gezeigt. Dementsprechend bestreitet das italienische Roadmovie "Basilicata - Coast to coast" den Eröffnungsabend. Erkundet werden aber nicht nur Länder, Erdteile und Galaxien, sondern auch Zukunft und Vergangenheit oder eigene und fremde Psyche. Heimische Kost wie "Blue Moon", "Indien" oder "High Contact" wird ebenso serviert wie internationale Schmankerl a la "Die Ritter der Kokosnuss", "Thelma & Louise" oder "Inception".

Dem Thema Reisen im weitesten Sinne nimmt sich ab 1. Juli auch das "Kino unter Sternen" am Karlsplatz an. Gemäß dem Motto "Aus dem Koffer" dreht sich das präsentierte Oeuvre um Flucht und Heimatlosigkeit. Zwei Spezialschienen widmen sich einerseits österreichischen Exilanten ("Bon voyage, cinema! von Ozeanriesen, Schiffspassagen und Rettungsbooten") und andererseits - in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum - dem Komponisten Max Steiner, der u.a. den Sound zu "Casablanca" oder "King Kong" beisteuerte.

Auf Gastgartenflair inklusive Bio-Gastronomie setzt ab 30. Juni einmal mehr das vom Filmarchiv ins Leben gerufene "Kino wie noch nie" am Augartenspitz. Gewürdigt wird diese Saison u.a. Jacques Tati, wobei neben Klassikern wie "Playtime" oder "Trafic" auch die neue Animationsverfilmung "L'Illusioniste" nach einem Drehbuch des französischen Regisseurs und Schauspielers zu sehen sein wird. In der Reihe "Dark Stars" stehen Horror, Science-Fiction und Fantasy im Mittelpunkt. Die "CinemaSessions" zeigen Stummfilmschätze mit Live-Musikbegleitung, im Rahmen von "Urban Gardening" werden Handy- und Smartphone-Clips präsentiert, die das Phänomen des städtischen Gärtnerns dokumentieren und reflektieren.(Der detaillierte Spielplan wird Mitte Juni bekannt gegeben.)

Ausblick auf weitere Openairs

Ein (Touristen-)Klassiker des Kinosommers ist das Filmfestival am Rathausplatz. Ab 2. Juli wird dem Publikum an 65 Abenden bis Anfang September wieder  Musik-, Opern- und Tanzfilme geboten. Im Rampenlicht stehen heuer vor allem die Jahresregenten Gustav Mahler und Franz Liszt sowie Placido Domingo, der im Jänner seinen 70er feierte. Bereits ab den Vormittagsstunden wird internationale Kulinarik geboten.

Zum Lichtspieltheater unter freiem Himmel lädt zudem das Schloss Neugebäude, das von Mitte Juni bis Anfang September auch zahlreiche Kinderfilme im Programm hat. Das Espressofilm-Festival kümmert sich zum vierten Mal um Kurzfilme. Als Spielstätte dient zwischen 7. Juli und 26. August, jeweils donnerstags und freitags, das Gartenpalais Schönborn.

Bereits deutlich früher, nämlich ab Donnerstag, 26.5.,  widmet sich Vienna Independent Shorts ebenfalls der kleinen Form. An sieben Spieltagen werden 300 Kurzwerke präsentiert. Außergewöhnliche Höhepunkte sind u.a. das "kleinste Autokino der Welt" im Museumsquartier, ein Liegekino in der Rinderhalle Neu Marx und eine Liveperformance des kanadischen Filmemachers Pierre Hebert in der Reformierten Stadtkirche.

Schließlich lädt auch die Arena wieder zum Filmschauen in den Innenhof des Backsteinbaus. Ab 18. Juli gibt es dort bis Ende August an ausgewählten Tagen Programm. Details stehen noch nicht fest. (APA)