Poolbar trifft Pratersauna: Live: Die Sterne.

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Die Ausübung der Trendsportart Extrem-Lokal-Hopping in Form des Zusammenschlusses von 14 Veranstaltungsorten bestimmt am Freitag das Innsbrucker Nachtleben - und bedient damit das Bedürfnis nach Vielfalt in der Einfalt, wobei die Quantität der sogenannten Soundcity dennoch programmatische Perlen zutage fördert, etwa wenn Bloc-Party-Frontmann Kele Okereke im Stadtsaal als DJ werkt oder im Weekender die Briten von Chikinki im Bandformat den Dancefloor bedienen. Louie Austen wird den Lokalhoppern im Stadtcafé einen croonen - in den Bögen des P.M.K. sorgt das ordentlich einen an der Waffel habende Hamburger Projekt HGich.T für elektronische Verrückt- und Blödheiten im Kunsthochschulzusammenhang. In Summe beschallen gut 50 Protagonisten mit HipHop über Drum 'n' Bass bis hin zu Minimal Techno und Disco.

Verrücktheiten gibt es am Freitag auch in Wien zu konsumieren, wenn spinnerte Finnen die Theaterspielstätte Garage X in Beschlag nehmen. Schnauzbärte, Karohemden und Neo-Psychedelic-Folk, lautet dabei das offizielle Wording. Die Freak Folker Avarus und der elektronisch-verquere Jari Suominen alias Jarse kommen zwecks Klischeebestätigung gereist. Ebenso dabei: Mik Quantius, Tempel Solaire und Siluh-Records-Macher Bernhard Kern vulgo Panda Eyes als DJ.

Diejenigen, die es statt in Theaterkeller an die frische Luft zieht, seien auf die Pratersauna verwiesen, die sich am Wochenende mit dem Feldkircher Poolbar-Festival zusammentut, um Synergien zu nutzen - wie es so schön im Marketingdeutsch heißt. Eine naheliegende Sache, die Freitag mit Tiga und Age of Consent beginnt. Am Samstag werden die Saiten aufgespannt: Es konzertieren die immergrünen Sterne, Ginga und Ice Black Bird. (lux/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2011)