Hier noch leicht vom Winde verweht, am Freitagabend im Kino Ebensee: die TV Buddhas.

Foto: TV Buddhas

Angefangen hat die Garagenband TV Buddhas 2007 als gemischtes Duo in Tel Aviv. Juval Haring ist für Gitarre und Gesang zuständig, seine Ehefrau Mickey Triest trommelt. In dieser Besetzung trat das Paar mehr als 400-mal live auf und spielte in Eigenregie vier EPs und ein Album ein. Lo-Fi-Bluespunk mit heftigen Lärmattacken, aber auch mit Sinn für Ironie und Humor. Seit 2010 gehört auch Mickeys Bruder Uri (an der zweiten Gitarre) fix zur Besetzung. Das Debütalbum The Golden Period (2009, auf dem österreichischen Trost-Label) lässt mit vollem Karacho Suicide auf Velvet Underground, The Doors auf den Black Rebel Motorcycle Club prallen, wuchtig-kraftvoller Garagenpunk und psychedelischer Spacerock samt indischen Klängen erfreuen Freunde gepflegten Lärms.

Mit dem Einstieg von Uri Triest gönnen sich die TV Buddhas zumindest auf den Tonträgern auch öfters einmal eine Pause, ohne aber die Liebe zum Rock zu verlieren. Speziell dessen New Yorker Variante aus den mittleren 1970ern hat es ihnen hier angetan. Jonathan Richmans The Modern Lovers, Iggy & The Stooges oder Richard Hell zählt das Trio zu seinen Säulenheiligen. Zu hören ist das etwa auf dem Ende 2010 ebenfalls bei Trost Records erschienenen Album Dying At The Party. Darauf findet sich mit Long way down auch eine großartige Hommage an die zu Unrecht vergessene Westküstencombo Wipers.

Die TV Buddhas lieben und zitieren US-Rock, im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten stieß die Band aber auf wenig Gegenliebe, wie eine desaströse Tournee beweist, die in der Doku Band In The Modern World festgehalten wurde. Weltschmerz kommt bei den Israeli dennoch nicht auf, sehen sie sich doch laut Sänger Juval Haring "gerne als Woody-Allen-Band", weil sie zwar alles demontieren und bejammern, "aber ohne es wirklich ernst zu nehmen". (dog/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2011)