Bis 2015 soll der Radverkehrsanteil in Wien auf zehn Prozent angehoben werden.

Foto: Hermann Sussitz

Wien - Die rot-grüne Stadtregierung will Radfahrern in Wien das Leben leichter machen - nicht zuletzt deshalb, weil bis 2015 der Radverkehrsanteil auf zehn Prozent angehoben werden soll. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou hat bereits einige Maßnahmen angekündigt. Zentrale Vorhaben sind unter anderem der Ausbau des Ringradweges sowie die Schaffung von Fahrradstraßen. Letzteren Plan hat jedoch - zumindest vorläufig - der Bund vereitelt.

Generell hat sich die Koalition für das laufende Jahr vorgenommen, elf Kilometer an neuen Radanlagen umzusetzen. 20 Projekte sollen verwirklicht werden, wobei das prominenteste Beispiel der - gerade in den Sommermonaten oft überlastete - Ringradweg ist. Dieser wird bis 2012 auf beiden Seiten durchgängig befahrbar gemacht. Die Markierungsarbeiten haben abschnittsweise bereits begonnen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,2 Mio. Euro - wobei für begleitende Wasserrohrarbeiten noch einmal 400.000 Euro veranschlagt wurden. Daneben werden neue Anlagen vor allem in der Leopoldstadt sowie in Transdanubien geschaffen.

Fahrradstraßen geplant

Neben dezidiert ausgewiesenen Radwegen strebt die Stadt die Schaffung von Fahrradstraßen an. Auf diesen hätten Pedalritter Vorrang, wobei Wien auch Autos bis 3,5 Tonnen die Durchfahrt ermöglichen will. Ursprünglich hoffte man in Wien darauf, dass im Zuge der jüngsten StVO-Novelle die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werde. Die Radstraßen schafften es jedoch nicht durch den Ministerrat, da sich die ÖVP querlegte. Nun werde man auf Landesebene prüfen, welche anderen Möglichkeiten diesbezüglich bestehen, so ein Vassilakou-Sprecher.

Ausgeweitet wird auch das Angebot für jene Hobbysportler, die kein eigenes Gefährt besitzen. In Kooperation mit dem Betreiber-Unternehmen Gewista sollen heuer weitere 20 Citybike-Stationen in Betrieb genommen werden. Derzeit stehen rund 1.200 Leihfahrräder zur Verfügung, wobei die erste Stunde gratis ist, danach für jede weitere sukzessive mehr bezahlt werden muss.

Darüber hinaus wird neuer Parkraum für den nichtmotorisierten Verkehr geschaffen. Laut Vassilakou-Büro stellen Stadt und Bezirke dafür rund 450.000 Euro zur Verfügung, was bis zu 3.000 zusätzliche Abstellplätze bringen soll. Sämtliche Abstellanlagen werden übrigens seit kurzem auf dem Internet-Stadtplan (http://www.wien.gv.at/stadtplan) über einen eigenen Button angezeigt. (APA)