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Robert Carlyle...als Hitler äußerlich kaum wiederzuerkennen.

Foto: APA/EPA/CTK/Otto Ballon Mierny

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Washington - Die Ausstrahlung der Miniserie "Hitler: The Rise of Evil" (Hitler: Der Aufstieg des Bösen) hat am Sonntag im US-Sender CBS begonnen. Der schottische Schauspieler Robert Carlyle stellt darin einen jungen Hitler dar, der mit Hilfe von einflussreichen Unterstützern aus dem damaligen Establishment den Weg vom Münchner Bierkeller an die deutschen Staatsspitze geht. Der vierstündige Film über Hitlers frühe Jahre bis 1934 "ist eindeutig das Porträt eines Monsters", heißt es dazu in der "New York Times".

Fanatische, abstoßende Reden

Bedenken vor Ausstrahlung des Films, dass der junge Hitler darin möglicherweise als "netter Typ" dargestellt werde, hätten sich als unbegründet erwiesen. Die fanatischen, von Antisemitismus und Deutsch-Nationalismus triefenden Reden eines Mannes, der noch an seiner Gestik und Rhetorik feilt, wirken zutiefst abstoßend. Interessant ist auch, wie die Förderer Hitlers dargestellt werden, die das Aufkommen der Nationalsozialisten finanzierten. Ein bürgerliches Ehepaar betrachtet Hitler zunächst als amüsanten Gast für noble Dinner-Parties, heißt es in einer Kritik der "Washington Post".

Risiko der "Humanisierung" des Diktators

Produzent Peter Sussmann betont gegenüber der "Times", das Filmteam habe sich an die historischen Fakten gehalten. Auf die Frage, ob die Mini-Serie das Risiko einer "Humanisierung" des Diktators eingehe meinte er, Hitler habe zwischen Menschen gelebt und sei durch ein demokratisches System zur Macht gekommen. Das wolle er mit dem Film zeigen.

Hitler - ganz anders porträtiert

Ein ganz anderes Hitler-Porträt liefert der Film "Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin", der diese Woche vor einem wesentlich kleineren Publikum in einem unabhängigen Kino in Washington DC gezeigt wird. In dieser österreichischen Dokumentation von Andre Heller und Othmar Schmiderer erzählt die inzwischen verstorbene Traudl Junge über ihre Zeit als Hitlers Sekretärin von 1942 bis 1945, bis zum Tod Hitlers im "Führerbunker" in Berlin. (APA)