Wien/Zürich - Der brasilianische Autor Rubem Fonseca erhält den mit 100.000 US-Dollar dotierten Premio Camoes 2003, die bedeutendste Auszeichnung für portugiesische Literatur, teilte der Zürcher Unionsverlag, der dieses Frühjahr begonnen hatte, Fonsecas Werke wieder zugänglich zu machen, in einer Aussendung mit.

Fonseca wurde 1925 in Juiz de Fora/Minas Gerais in Brasilien als Sohn portugiesischer Einwanderer geboren. Als er sieben Jahre alt war, übersiedelte seine Familie nach Rio de Janeiro. Dort studierte Jura mit Schwerpunkt Strafrecht und war einige Jahre Dozent, u.a. in den USA, später hoher Verwaltungsbeamter in verschiedenen Institutionen, zuletzt als Direktor der Elektrizitätswerke in Rio de Janeiro. Anschließend arbeitete er als Journalist, Filmkritiker und Drehbuchautor sowie als Direktor der Abteilung Kultur des Erziehungsministeriums in Rio de Janeiro.

Keine Auskünfte, keine Interviews

Sein erstes Buch Os prisioneiros ("Die Gefangenen") veröffentlichte er mit 38 Jahren. Immer wiederkehrende Themen in seinen Romanen und Erzählungen sind die Stadt, Kriminalität, Überbevölkerung, Guerilla und wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Marginalität. Fonseca ist ein international hoch angesehener Autor, sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und unter anderem ins Englische, Französische und Deutsche übersetzt. Der Autor, der in Rio de Janeiro lebt, verweigert aus Prinzip jede Auskunft über sich und sein Werk und gibt keine Interviews.

Der 1988 von den Regierungen Portugals und Brasiliens ins Leben gerufene Preis gilt als "Nobelpreis der portugiesischen Sprache". (APA)

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