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Harry Potter war bisher schon in vielen Welten zu Hause. Bald zaubert er auch auf Pottermore.com, wo Autorin J. K. Rowling auch exklusiv die E-Book-Ausgaben der Romane vertreiben wird.

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  Auf Pottermore.com soll es erstmals auch E-Books der Magier-Saga geben.

London/Wien - Joane K. Rowling ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart. Jahrelang galt sie als Verfechterin des gedruckten Buches. Erst vor kurzem lud sie ihr erstes E-Book herunter. Umso mehr verblüffte sie am Donnerstag, als sie ihre Online-Pläne rund um ihren Helden Harry Potter in London vorstellte. So wie sie den Zauberlehrling in die magische Welt von Hogwarts eintauchen ließ, will die Britin ihre Fans in die digitale Dimension hinüberziehen: Mit Neugier auf mehr sollen sie auf Pottermore.com nicht nur unterhalten werden.

Bis heute gibt es die sieben Potter-Bände nicht als elektronische Bücher zu kaufen. Auch das hat Rowling jetzt geregelt. Sie werden von Herbst an ausschließlich über die Seite vertrieben. Damit wagt es die 45-jährige Autorin, sich an Amazon und Apple vorbeizuhexen. Die beiden US-Unternehmen zählen nicht nur zu den großen E-Book-Verkäufern, sondern bieten mit dem Kindle und iPad auch digitale Lesegeräte.

Die Plattform Pottermore.com soll erst im Oktober so richtig starten. Für eine Million Fans, die sich mittels eines Spiels dafür qualifizieren können, öffnen sich die Tore bereits ab 31. Juli (Harry Potters Geburtstag). Um den Start nicht zu verpassen, können Fans sich ab sofort kostenlos auf der Seite registrieren. Zunächst soll es sie auf Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Spanisch geben. Später sollen Japanisch und andere Sprache dazukommen. Erst einmal dreht sich alles nur um den ersten Band "Harry Potter und der Stein des Weisen. Über die Jahre sollen alle anderen Bücher integriert werden.

Dabei nutzt Pottermore Elemente sozialer Netzwerke wie Facebook sowie von Computerspielen, lässt Kommentare zu Texten zu und ermöglicht Nutzern, Ideen und Bilder hochzuladen. Über das eigene Profil kann man Zaubertränke mixen oder sich mit anderen virtuellen Zauberschülern in Abenteuer stürzen.

Vor allem aber soll gelesen werden. Rowling hat ihre alten Kisten durchwühlt und neue Stücke geschrieben. Es werde Unmengen von bisher nicht bekanntem Material geben, kündigte sie an.

Rowling treibt mit Plattform auch die Harry-Potter-Merchandising-Welt weiter, die sie zur Dollar-Milliardärin werden ließ. Sie hofft dabei auf junge Nutzer. Die Nutzung der Seite soll zwar gratis sein. Doch man muss keine Zauberbücher wälzen, um auch in diesem Fall die Webwährung zu kennen: Persönliche Daten, auf deren Grundlage die Fans gezielt umworben werden können. (kat / DER STANDARD, Printausgabe, 25./26.6.2011)