Das Cover der Juli-Ausgabe des feministischen Monatsmagazins an.schläge.

Foto: an.schläge Juli 2011 / Cover

Die Freude der an.schläge Redakteurinnen darüber, dass es zur Frauenfußball-WM ein Panini-Sticker-Album gibt (das übrigens in Österreich nicht erhältlich ist), wurde durch den "Playboy" getrübt. Dort nämlich werde die "schönsten Nationalspielerinnen in heißen Bildern" gezeigt.

Dass Sportlerinnen ganz offensichtlich generell lieber im Bikini betrachtet werden als in ihrer Arbeitskleidung, machte auch die Bildrecherche für den Box-Schwerpunkt der neuen an.schläge-Ausgabe überdeutlich. Während die Millionen Ergebnisse einer Google-Bildersuche nach Muhammad Ali den Boxer wenig überraschend großteils im Ring zeigen, findet sich von seiner Tochter Laila Ali kaum ein Foto, auf dem sie tatsächlich kämpfend zu sehen ist. So wie alle anderen berühmten Boxerinnen wird sie stattdessen fast ausschließlich in Unterwäsche, im Abendkleid oder mit Baby(-bauch) präsentiert.

Trotz Frauen-WM-Euphorie und Panini-Album - von einer Gleichberechtigung im Sport sind wir noch weit entfernt. Selbst beim Slack-Lining im Park stehlen uns die Jungs gerade wieder die Show. Und das, nachdem sich Generationen von Mädchen auf dem Schwebebalken gequält und beim Geräteturnen das Schambein geprellt haben.

Außerdem in der Juli-Ausgabe der an.schläge:

  • "Was für ein Arsch!" - Der feministische Protest aufgrund der Berichterstattung zum Fall DSK zeigt Wirkung. Ein Kommentar von Lea Susemichel.
  • Indignades feministes - Wie feministisch ist die Protestbewegung in Spanien?. Von Birgit Wolf.
  • Wiens neues Prostitutionsgesetz ist kaum im Interesse der Sexarbeiterinnen. Von Gabi Horak.
  • "A Knock Out" - Seit Frauen boxen, kämpfen sie nicht nur gegeneinander, sondern auch für ihr Recht in den Ring zu steigen. Von Maria Poell.
  • Zuhause ist's am schönsten! - Neue Studie: Die Hälfte aller Mädchen will gerne Hausfrau werden. Von Ina Freudenschuß und Teresa Wintersteller.
  • Global entsichert? - Was die Begriffe Prekarisierung und Informalisierung verbindet. Von Vina Yun.
  • I ❤ Vagina - Die Kultivierung weiblicher Erotik als Auftrag. Von Lea Susemichel.
  • Elektronische Zärtlichkeit - Ada umarmt uns mit ihren neuen Songs zwischen Techno und Pop. Von Liz Weidinger. (red)