Grell ist gut weil gut sichtbar, auch wenn's vielleicht nicht jeder Marke steht.

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Darf ein Jaguar in Blitzblau daherkommen? Grundsätzlich eher nein. Weil: Jaguar und Tradition. Wenn er aber XKR-S heißt, 550 PS und ein Flügerl hinten dran hat, ausnahmsweise ja. Dann darf man das aggressive Auftreten mit einer aggressiven Signalfarbe unterstreichen. Die Farbe heißt übrigens "french racing blue". Im Gegensatz zum nobleren "british racing green". Sonst greifen wir bei einem Jaguar gerne auf gedeckte Farben zurück, Grün kommt gut, Schwarz sowieso.

Was sich noch immer nicht als Modetrend durchgesetzt hat, obwohl es wirklich très chic, très hip und très sexy ist: matt. Bentley hatte schon ein schwer schwarzmattes Fahrzeug im Angebot, Lamborghini brachte quasi einen "stealth bomber" auf den Markt, wirklich schön, aber schwer zu putzen.

Mercedes traut sich jetzt mit einem Braunton in matt, bei Audi sieht man das auch schon. In Privatinitiative bemüht sich auch so mancher Autobesitzer. Der Verkehrssicherheit mag das nicht wirklich zuträglich sein, da kommt es ja auf die Sichtbarkeit an.

Da empfehlen sich prinzipiell helle Farben, weil die auch auf weite Entfernungen gut sichtbar sind. Reines Weiß oder ein helles Gelb. Passt vielleicht nicht bei jeder Marke. Als besonders sicher gilt Grün. Rot ist zwar eine Signalfarbe, allerdings nimmt das menschliche Auge Rot in der Dämmerung kaum wahr. Selbst Violett und Gelb werden besser und schneller erkannt als Rot. Wem der gute Geschmack egal ist: Als sicherste Farbe gilt Mintgrün. Auf diese Farbe spricht das Auge am stärksten an. Und lässt sich vielleicht mit Racingstreifen in Zitronengelb kombinieren. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/24.06.2011)