GAVIN FRIDAY
Catholic
(Rubyworks/Hoanzl)
Welker, dem Leben abgewandter, hochgradig romantischer und mitunter zu Tränen rührender Pop vom ehemaligen Sänger der ewig unterschätzten irischen Post-Punk-Performancegruppe Virgin Prunes. Die nachtschwarze Romantik von Liedern wie A Song That Hurts erinnert von ihrer opulenten Ausstattung her an späte Arbeiten Bryan Ferrys oder die Duette, die vor gefühlten hundert Jahren John Cale und Brian Eno produzierten. Manchmal geht es auch in Richtung Oberflächenbehübschung des Gavin-Friday-Sandkastenfreundes Bono und U2. Allerdings klingt eine Himmelfahrt wie das abschließende Stück Lord I'm Coming dann doch inniger und glaubwürdiger als bei Millionärs.

BLACK LIPS
Arabia Mountain
(V2/Universal)
Produzent Mark Ronson hat sich nach Amy Winehouse der amerikanischen Trinkerjugend angenommen und wechselte vom abgetakelten britischen Sixties-Soulclub in die versiffte US-Garage. Vorstadtpunk aus den Sixties mit verhallter Drei-Akkord-Drescherei und jeder Menge Saxofon. Streng antimodernistisch ausgerichtet und mit dem Gesicht nach unten in einer Bierlache liegend. Süßer Vogel Jugend. (schach / DER STANDARD, Printausgabe, 1.7.2011)