München -  Der österreichische Schauspieler und Regisseur Maximilian Schell ist am Donnerstag auf dem Filmfest in München  mit dem undotierten Ehrenpreis des Bernhard Wicki Gedächtnisfonds ausgezeichnet worden.

Die dänische Regisseurin und Oscarpreisträgerin Susanne Bier erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des "Bernhard Wicki Filmpreises - Die Brücke" für ihren Film "In einer besseren Welt". Bei Susanne Bier lobte die Jury ihren Film als meisterliches Werk, erzählt in elegant verwobenen, packenden Geschichten und faszinierenden Bildern. Der Streifen erzählt von der zerstörerischen Freundschaft zweier Buben, die auf einen lebensgefährlichen Höhepunkt zusteuert. Ihr Drama erzähle eindrucksvoll intensiv und zeitlos von Liebe, Rache, Gerechtigkeit und der Zerbrechlichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen, begründeten die Juroren.

Das Projekt "Cinema Jenin" des deutschen Filmemachers Marcus Vetter wurde mit einem undotierten Sonderpreis ausgezeichnet. Das Projekt hat seinen Ursprung in einer Tragödie 2005: Ein palästinensisches Kind wurde irrtümlich von israelischen Soldaten erschossen. Der Vater spendete die Organe und konnte so fünf Kinder, auch aus Israel, retten. Vetter hatte darüber einen Dokumentarfilm gedreht. Dabei kam ihm die Idee, in der Stadt Jenin in der umkämpften Westbank ein altes Kino wieder aufzubauen und damit einen Beitrag zur Verständigung zwischen Palästinensern und Israeli zu leisten. Mit dem Vater des getöteten Buben gründete er deshalb den Verein Cinema Jenin.

Auch zwei junge Filmemacherinnen wurden geehrt. Sie bekamen die mit je 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreise des Bernhard Wicki Filmpreises. Die Regisseurin Yasemin Samdereli wurde für ihre erfolgreiche Multi-Kulti-Komödie "Almanya - Willkommen in Deutschland" geehrt. Maggie Peren erhielt die Auszeichnung für "Die Farbe des Ozeans" über die bitteren Erlebnisse eines afrikanischen Flüchtlings und seines Sohnes auf den kanarischen Inseln.

Der Preis erinnert an den Filmemacher Bernhard Wicki (1919-2000). Zum ersten Mal wurde die Auszeichnung 2002 vergeben. Preisträger waren unter anderem Florian Henckel von Donnersmarck, Ulrich Tukur oder Shirin Neshat.   (APA)