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Eine Puppe die fühlt, hört und sieht wie ein neun Monate altes Baby, entwickelt von Kosuke Nakamura auf der Universität von japan. Noby hat einen Vorteil: einen Ausschaltknopf.

Foto: AP/Koji Sasahara

Fliegen kann immer noch ein Genuss sein, wenn man das Budget für ein First-Class-Ticket zur Verfügung hat. Flugbegleiter kümmern sich aufopfernd um die Passagiere, lesen ihnen jeden Wunsch von den Augen ab, die Speisekarte ist voll mit den feinsten Köstlichkeiten, das Bett bereits kuschelig zur Nachruhe bereitet - und dann beginnt zwei Reihen weiter hinten der fremde Nachwuchs wegen Blähungen oder Ohrenschmerzen zu schreien, kräht lauthals vor Freude über die lustigen Spielsachen oder fängt an, im Flugzeug herumzutoben und beginnt ein Protestgeschrei, wenn die Flugbegleiterin mit sanftem Druck den kleinen Passagier am Sitz festschnallt.

Wer würde es wagen, die Stimme gegen die lieben Kleinen zu erheben? Wie sich die Eltern des akustischen Supergaus in dieser Situation fühlen mögen, lassen die hilflosen Blicke und die glitzernden Schweißperlen auf der mütterlichen oder väterlichen Stirn nur vermuten.

Malaysia Airlines hat sich getraut und die First-Class zur kinderfreien Zone erklärt. Babys dürfen im 747-Jumbo der Fluggesellschaft nur noch in der Economy- oder Business-Class fliegen. Die Eltern sind empört, die First-Class-Passagiere können um den Batzen Geld, den sie für ihr Ticket löhnen nun friedlich durchschlafen - und ganz heimlich wünschen sich wohl nicht wenige, dass die Diskriminierung der kleinsten Erdenbürger möglichst viele Nachahmer finden und sich bis in die hintersten Sitzreihen ausbreiten möge. (Mirjam Harmtodt/derStandard.at/13.07.2011)