Mitfahren oder nachschwimmen? Das "Schrammelfloß" am Herrensee.
Beim Schrammelklang-Festival rund um den Herrensee anzutreffen: das Kollegium Kalksburg.
Wer am Wochenende um den Herrensee im nördlichen Waldviertel flaniert, kann dabei an mehreren Spielorten Klängen begegnen, die über gängige Schrammelmusik-Assoziationen hinausgehen. Auf mehreren Bühnen in der freien Natur, im Herrenseetheater und auf einem Schrammelfloß treten von Freitag, 8. Juli, bis Sonntag, 10. Juli, in Litschau Ensembles und Musiker wie die Neuen Wiener Concert Schrammeln, Bratfisch, Die Strottern, das Kollegium Kalksburg aber auch Ernst Molden zusammen mit Walther Soyka auf.
Dass das Schrammelklang-Festival ausgerechnet in Litschau bereits zum fünften Mal über die Bühnen geht, ist keineswegs zufällig. In dem Waldviertler Ort wurde Kaspar Schrammel, der Vater der Brüder Schrammel, vor 200 Jahren geboren. Über 100 heimische und internationale Musikerinnen treten bei dem genreübergreifenden Musikfest auf. Heuer erstmals dabei sind unter anderem Billisich und Band mit "neuen Wiener Liedern", wienerglühn, eine Formation der Geschwister Heidelinde und Rudi Gratzl, das Duo Catch-Pop String-Strong der serbischen Bratschistin und Sängerin Jelena Poprzan und der kosovo-albanischen Cellistin Rina Kacinari sowie der junge Geiger Sergei Bolotny.
Eröffnung mit "Herzfleisch"
Zur Eröffnung am 8. Juli wird im Herrenseetheater das hauseigene Stück "Herzfleisch" von René Freund in einer aktualisierten Version in der Regie von Schrammelklang-Leiter Zeno Stanek aufgeführt, gefolgt von einem Konzert von Breins's Café mit Georg Breinschmid und Thomas Gansch und einer Schrammel-Jam-Session im Strandbad.
Am Samstag steht im Herrenseetheater die Uraufführung der "Litschauer Hetz" an, die eine eine Vereinigung von "Musik aus der Zeit von Kaspar Schrammel mit Strauss-Melodien, Klezmer-Klängen, Schrammel-Kompositionen und Jazz" verspricht. Ebenfalls am Samstag gibt es ab 23.30 Uhr eine geführte Nachtwanderung mit Künstlern des Festivals, darunter Karl Ferdinand Kratzl.
Herzstück des familienfreundlichen Festivals, das auch einen Schrammel-Workshop und eine Zugfahrt mit dem "Schrammel-Klang-Express" von Gmünd nach Litschau anbietet, ist am Samstag wie Sonntag der Schrammelpfad rund um den Herrensee. Für das Finale am Sonntagabend sorgt ein unumstrittener Pionier in Sachen Pflege und Weiterentwicklung der Schrammelmusik: Roland Neuwirth tritt dann mit seinen Extremschrammeln im Herrenseetheater auf. (glicka, derStandard.at, 7. Juli 2011)