Radfahrer in Wien werden in der nächsten Zeit mehr kontrolliert.

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Die Urlaubssaison hat begonnen, viele Touristen halten sich momentan in Wien auf. Diese sollen nun vor Radfahrern, die unerlaubt in Fußgängerzonen unterwegs sind, geschützt werden. Die Wiener Polizei kündigt dazu eine Schwerpunktaktion an, die in den kommenden Wochen stattfinden soll.

"Die Touristen sind oft durch den Anblick der Sehenswürdigkeiten und Fotografieren abgelenkt", sagt die Bundespolizeidirektion Wien auf derStandard.at-Anfrage dazu, "viele achten daher nicht ausreichend auf Radfahrer." Konkrete Statistiken über Anzahl und Art der Vergehen konnte die Polizei auf Anfrage nicht vorlegen. "Es besteht Bedarf", versicherte man.

Vassilakou: "Aufklären statt bestrafen"

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou heute dazu: "Mit Law-and-Order und Strafen lassen sich Alltagskonflikte kaum lösen. Viel wichtiger und wirksamer ist oft das Aufklärungsgespräch." Sie sei überzeugt, dass die Polizei im Rahmen dieses Schwerpunkts vor allem davon Gebrauch machen werde.

Weiters betonte Vassilakou, dass die Stadt Wien die Infrastruktur für Radfahrer verbessern wolle, um Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern zu entschärfen. So werde zurzeit etwa ein zusätzlicher Radweg auf der Außenseite des Rings errichtet.

Auch der Wiener ÖVP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl begrüßt die Aktion: "Es ist gut, dass die Verkehrsteilnehmer verstärkt auf die Regeln des Zusammenlebens hingewiesen werden. Das dient sowohl der Konflikt- als auch der Unfallvermeidung". Mobilitäts-Egoismus dürfe nicht geduldet werden, so Gerstl abschließend.

Strafmaß meist unter 50 Euro

Die meisten Strafen bewegen sich dabei unter 50 Euro. So wird Falschparken etwa mit 7 Euro bestraft, Fahren auf Gehsteigen oder in Fußgängerzonen kostet den Übeltäter 21 Euro. 

Teuer kann einem allerdings alkoholisiertes Radfahren zu stehen kommen: Wer mit mehr als 0.8 Promille unterwegs ist, kann mit einer Strafe von bis zu 3.633 Euro rechnen. Über 1.6 Promille kostet sogar bis zu 5.800 Euro, außerdem droht der Entzug des Führerscheins. (Fabian Schmid, derStandard.at, 11.7.2011)