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Nach Finanzministerin Fekter spricht sich auch Innenministerin Mikl-Leitner für "Töchter" in der Bundeshymne aus

Foto: Hans Punz/dapd

Die Streit um die Aufnahme von "Töchtern" in die Bundeshymne wird immer mehr zu einer Debatte zwischen ÖVP-Frauen und -Männern. Heute hat auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner angegeben, dass sie nichts gegen eine Änderung der Hymne hätte. Sie habe zwar andere Prioritäten, aber: "Wenn das ein ganz großer Wunsch unserer Frauen ist, dann werde ich das selbstverständlich unterstützen". Wichtiger wäre für sie aber eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bei einer besseren Karriereplanung und vor allem die Beseitigung der Einkommensschere.

Auslöser

Aufsehen erregt hatte Maria Rauch-Kallats Vorstoß, auch die "Töchter" in die Hymne aufzunehmen, vor allem dadurch, dass die ehemalige Frauenministerin den entsprechenden Antrag der Frauen von ÖVP, SPÖ und Grünen im Nationalrat nicht präsentieren konnte, weil durch Endlos-Reden ihrer männlichen ÖVP-Kollegen keine Redezeit mehr für sie übrig blieb. Auf die Frage, ob die ÖVP-Herren am vergangenen Freitag auf ihre Aktion hätten verzichten sollen, antwortete die Innenministerin knapp: "Auch Männer haben Gefühle und offensichtlich haben sie sich hier überrundet gefühlt." 

Frauen-Chefin empört

Die Chefin der ÖVP-Frauen, Dorothea Schittenhelm, hat sich heute gegenüber dem ORF Radio über die Vorgangsweise ihrer Partei empört gezeigt. Die Behandlung von Rauch-Kallat im Nationalrat sei nicht fair und in dieser Form auch nicht akzeptabel gewesen. Schittenhelm pocht weiter auf eine Änderung der Bundeshymne und geht davon aus, dass es im Herbst dafür eine Mehrheit im Parlament geben wird.

Auch Fekter für Änderung

Gestern hatte sich bereits Finanzministerin Maria Fekter für eine Änderung ausgesprochen. Justizministerin Beatrix Karl befindet sich zur Zeit im Ausland und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (derStandard.at, APA, 12.7.2011)