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Das Badeschiff am Wiener Donaukanal hat im Vergleich zu den städtischen Anlagen bis 22 Uhr geöffnet.

APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER

Wien - Schönbrunner Bad und Badeschiff haben bis 22 Uhr offen, in den städtischen Anlagen ist hingegen bereits um 20 Uhr Schluss - im Mai und September sogar schon um 19 Uhr.

Das wird trotz der negativen Zwischenbilanz, die die Stadt kürzlich zog (17 Prozent weniger Besucher) auch so bleiben, sagt Bädersprecher Martin Kotinsky. "Wir haben nach einem heißen Badetag noch viel zu erledigen, das ginge sich bei längeren Öffnungszeiten nicht aus." So müsse Mist entsorgt und Rasen gemäht werden. Außerdem fehle es fürs Abendschwimmen an der passenden Beleuchtung.

Auch ein Aufsperren vor 9 Uhr - sodass Berufstätige vor der Arbeit noch ins Chlorwasser köpfeln könnten - komme derzeit nicht infrage. "Das haben wir im Kongressbad eine Zeitlang versucht, es ist aber kaum jemand gekommen."

Frühschwimmen in der Halle

Wer in der Früh schwimmen wolle, müsse eben in ein Hallenbad ausweichen. Das ist allerdings auch nicht immer ganz leicht. Denn viele Innenanlagen werden im Sommer saniert - geschlossen sind derzeit etwa Amalien- und Stadthallenbad.

Andere Maßnahmen, um mehr Sommergäste in die Bäder zu locken, sind laut Kotinsky nicht geplant. "Unser Plan ist besseres Wetter. Und das können wir leider nicht beeinflussen." Früher aufgesperrt wird derzeit nur samstags und sonntags. Dann ist um 8 Uhr statt um 9 Uhr Badestart. Das werde auch ganz gut angenommen, sagt Kotinsky, obwohl diese beiden Wochentage für viele die einzigen sind, an denen sie nicht zeitig aufstehen müssen. "Die Leute wollen den Tag eben ausnutzen." Längere Öffnungszeiten von Montag bis Freitag würden hingegen zwangsläufig zu einem Zwei-Schicht-Betrieb führen. "Und das rechnet sich nicht."

Die Erhaltung der Wiener Bäder kostet derzeit rund 50 Millionen im Jahr. Davon erwirtschaften zehn Millionen die Betriebe selbst, den Rest schießt die Stadt zu. (Martina Stemmer, DER STANDARD; Printausgabe, 13.7.2011)