Athen - Griechenlands Taxifahrer sorgen durch andauernde Blockaden von Häfen und Flughäfen für Ärger vor allem unter Urlaubern. Aber auch griechische Hoteliers, Tourismusangestellte und Händler, die um ihre Einnahmen fürchten, reagierten empört und verurteilten die Aktionen der Taxifahrer aufs Schärfste. Sie würden dem Tourismus schweren Schaden zufügen. Am Dienstag blockierten Taxifahrer rund vier Stunden lang die Zufahrtsstraße zum Flughafen der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki. Reisende mussten in der Hitze ihr Gepäck die letzten rund 500 Meter zum Flughafen schleppen.

Rund Tausend Fahrer besetzten zudem vorübergehend die Abflughalle. Sie protestierten gegen die geplante Öffnung ihres Berufsstandes und gefürchtete neue Konkurrenz. Ähnliche Szenen gab es auch auf Kreta im Flughafen der Touristenstadt Heraklion.

In Patras blockierten Taxifahrer die Hafeneinfahrt. Hunderte Touristen mussten stundenlang am Kai ausharren, berichtete das Staatsradio (NET). Die Taxifahrer behinderten zudem den Landgang von rund 3.000 Touristen, die an Bord von zwei Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Katakolon (Westpeloponnes) angekommen waren, um die nahe gelegene antike Stätte von Olympia zu besuchen. In Athen beschränkten sich die Proteste auf eine Demonstration im Zentrum der Stadt. Am Vortag hatten die Besitzer von Taxis die Zufahrtsstraßen zum Flughafen von Athen und den Hafen von Piräus vorübergehend blockiert.

Die Besitzer der Taxis hatten am Montag einen 48-stündigen Streik begonnen. Er ging am Dienstag in einen Dauerstreik über. Die Taxieigner protestieren damit gegen die Öffnung ihres Berufsstandes. Bislang waren die Taxilizenzen auf etwa 14.000 für Athen und insgesamt etwa 30.000 für ganz Griechenland limitiert. Eine Lizenz kostete noch vor kurzer Zeit bis zu 150.000 Euro. Mit der von der EU geforderten Öffnung des Berufes kann sich jeder, der beruflich fahren darf, eine Taxilizenz für etwa 3.000 Euro kaufen und Taxi fahren. Die Taxis sind in Griechenland hauptsächlich in der Hand einzelner Fahrer. (APA)