GIS und AnonAustria: Kein Daten-Missbrauch zu erwarten

Screenshot: red

Nach dem Hackerangriff auf die Server des ORF Gebühren Info Service (GIS) wurden die ersten Kunden nun schriftlich per E-Mail benachrichtigt. Der GIS informiert in dem Schreiben alle Betroffenen, dass 214.000 Datensätze von AnonAustria kopiert wurden, darunter 96.000 mit Kontodaten. Eine erhöhte Gefahr für Missbrauch sieht man allerdings nicht.

Anzeige gegen Unbekannt

"Betroffen sind Rundfunkteilnehmer, die in den letzten vier Jahren via Internet über die Website der GIS Meldungen bzw. Änderungen durchgeführt haben", heißt es in dem E-Mail, das ein Leser dem WebStandard zukommen ließ. Man habe bereits eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft eingebracht.

GIS: "Kein Missbrauch erwartet"

Obwohl auch Kontodaten kopiert wurden, sieht man beim GIS offenbar keinen großen Grund zur Besorgnis. "Wir gehen davon aus, dass mit diesen Daten kein Missbrauch betrieben wird." Die Betroffenen sollten dennoch in den kommenden Wochen ihre Kontobewegungen genauer prüfen. Illegale Transaktionen können 13 Monate nach dem Abbuchungstag bei der Bank rückgebucht werden. 

"Werden Daten nicht missbräuchlich verwenden"

AnonAustria hatte dem GIS nach dem Hack das Ultimatum gestellt, den gesamten Umfang des Datenlecks bekannt zu geben. Andersfalls hätte die Datenbank veröffentlicht werden sollen. Kurz darauf hat der GIS den bereits am Freitag berichteten Umfang bestätigt. Die Aktivisten selbst beteuern über den Twitter-Account, die Daten nicht missbräuchlich verwenden zu wollen. 

Entschuldigung

"Wir wollen uns für die entstandene Verunsicherung entschuldigen", teilt man den Kunden weiters mit. Zusammen mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sowie "auf Hackerangriffe spezialisierte IT-Unternehmen" sollen neue "Sicherungskonzepte" implementiert werden. (br/derStandard.at, 27. Juli 2011)