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Mit dem gepulsten Laser-Gerät werden Farbpartikel unter der Haut zersprengt, die dann im Körper abgebaut werden.

Foto: APA/Friso Gentsch

Berlin - Tätowierungen können Infektionen, Narbenbildung oder allergischen Reaktionen hervorrufen und sind eventuell auch an der Entstehung von Krebs beteiligt. Das Loswerden des Körperschmucks kann ebenfalls mit negativen gesundheitlichen Folgen einhergehen.

Seit einiger Zeit werben Anbieter verstärkt mit Verfahren, in denen flüssige Tattoo-Entferner verwendet werden. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind Fälle gemeldet worden, in denen nach der Anwendung flüssiger Tattoo-Entferner unerwünschte Wirkungen aufgetreten sind.

Farbpigmente in den Lymphknoten

Rund 10 Prozent der Deutschen sind tätowiert, in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil sogar bei fast 25 Prozent. Tätowierfarbeb werden ebenso wie Permanent-Make-up-Farben unter die Haut eingebracht. Für Schmucktätowierungen werden meistens Mittel eingesetzt, die organische Pigmente enthalten, für Permanent-Make-Up werden oft Eisenoxide und Ruße verwendet. Unerwünschte Nebenwirkungen einer Tätowierung oder eines Permanent-Make-Ups können Infektionen, Entzündungen, Narbenbildung oder allergische Reaktionen sein. Zudem sind Langzeitwirkungen möglich, über die bislang kaum Erkenntnisse vorliegen. Diskutiert werden die Spaltung von Farbmitteln unter der Haut sowie der Transport von Pigmenten und deren Spaltprodukten in andere Organe. So wurden beispielsweise bei tätowierten Personen Farbpigmente in den Lymphknoten nachgewiesen.

Auch die Entfernung von Tätowierungen und Permanent-Make-Up ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden: Flüssige Tattoo-Entferner werden ebenso wie die Tätowierfarben unter die Haut gespritzt. Sie können als Wirkstoff 40-prozentige Milchsäure enthalten. Milchsäure ist haut- und schleimhautreizend, die Reizwirkung kann bereits bei einer Konzentration von 20 Prozent in Formulierungen auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu schweren Entzündungen der Haut und  Narbenbildungen kommen. 

Gepulster Laser als Alternative

Derzeit setzt man bei der Tattoo-Entfernung vor allem auf Lasertechnik. Kurz gepulste Laserstrahlung, die in ihrer Wellenlänge dem jeweiligen Farbpigment angepasst ist, spaltet die Pigmente unter der Haut auf. Aber auch bei diesem Verfahren sind Nebenwirkungen möglich. Bislang ist ungeklärt, welche chemischen Verbindungen bei der Laserbehandlung entstehen und welche gesundheitlichen Risiken von ihnen ausgehen.

„Angesichts der gesundheitlichen Risiken sollten Verbraucher sich sehr gut überlegen, ob sie sich ein Tattoo stechen lassen", so Andreas Hensel, Präsident des BfR. Wer sich für ein Tattoo oder dessen Entfernung entscheidet, sollte sich vorher möglichst umfassend über die eingesetzten Mittel und Verfahren informieren und sich von fachkundigem Personal behandeln lassen. (red)