Für eine Reise ins Reisebüro zu gehen kostet immer mehr nur noch ein müdes Lächeln. Man sucht und bucht online. Inzwischen bucht man dank Smartphone sogar auf dem Weg in die Arbeit, bei einer Zigarettenpause oder am Klo - die App ist immer mit dabei. Wir haben uns ein paar nützliche Android-Apps angesehen, die bei der Reise hilfreich sind. Und das Beste: viele davon sind gratis.

Foto: derStandard.at/ham

Für die Flugbuchung am Handy stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Beinahe jede Airline hat mittlerweise eine App mit der man Flüge suchen und kaufen kann. Abgesehen davon gibt es noch einige Suchmaschinen, die im Netz nach günstigen Angeboten Ausschau halten. Skyscanner.com, Kayak.com und Orbitz liefern lange Listen für Flüge bzw. auch für Hotels und Mietwagen. Orbitz zeigt zudem auch Hotels an, die sich in der näheren Umgebung des Telefons befinden - vorausgesetzt, der GPS-Empfänger ist aktiv.

Kosten: gratis

Foto: web

Nicht weniger umfangreich sind die Angebote, was die Hotelsuche betrifft. Mehrere Suchmaschinen stehen als App zur Verfügung, darunter hotels.com und expedia. Wer bereits am Urlaubsort ist und noch immer kein Zimmer hat, der kann via hotelPal sein Glück per GPS versuchen. Die App durchforstet die nähere Umgebung des Telefons nach Hotels. In Folge kann dann auch gleich gebucht werden, die Zahlung erfolgt per Kreditkarte.

Kosten: gratis

Foto: web

Um die Flugdaten jederzeit unter Kontrolle zu haben, - egal ob man selber fliegt, oder jemanden abholen soll - ist iFlights hilfreich. Diese App erfasst sämtliche Flugdaten eines Airports bzw. erfährt man Abflug- und Landezeit anhand der Flugnummer, die in das Feld eingegeben wird. Zum Einchecken haben die meisten Airlines bereits eigenen Apps für den Mobile-Check-In, die direkt über die Airline abgewickelt werden können.

Kosten: gratis

Foto: web

Am Airport sitzt man dann und wartet auf den Flug. Zum Glück gibt's auf vielen Flughäfen inzwischen kostenlos WiFi, so dass man nach Lust und Laune surfen kann. So könnte man die Wartezeit dazu nutzen, sich Reiseführer aufs Handy zu laden und sich schon einmal ein wenig über das Reiseziel zu informieren. Lonely Planet liefert mit der Compass-Serie Karten, Restaurant-, Einkaufs- und Ausgehtipps für zahlreiche Städte.

Kosten: 70 Cent/Reiseführer

Foto: web

"Do it like a local", lautet die Devise bei Guide Pal. Die Tipps stammen allesamt von Einheimischen. Das Tool liefert Kartenmaterial verschiedenster Städte, beispielsweise für New York, Rom, Dubai, Barcelona oder Wien. Die Auswahl an Tipps ist nicht allzu groß, für ein erstes Eintauchen in die jeweilige Stadt reicht es aber. Dazu gibt es die Möglichkeit, sich via GPS und Handykamera durch die Stadt führen zu lassen. Aber auch offline stehen sämtliche Informationen zur Verfügung, so dass man sich mit den Reiseführern die Roamingkosten sparen kann.

Kosten: gratis

Foto: web

Relativ neu im Android Market vertreten ist die Android-App von tripwolf, die seit Mitte Juni erhältlich ist. Zuvor gab es das Tool nur für iPhones.  Das Angebot richtet sich an Städtetouristen, liefert rund 70 Städteguides für die, laut eigener Definition, beliebtesten Städte der Welt. Dazu zählen unter anderen Istanbul, München, Rio, Peking, Tokio, Salzburg oder Kopenhagen. Den ersten Reiseführer - Palma de Mallorca - gibt es gratis, jeder weitere kostet 3,99 Euro. Die Reiseführer basieren auf Marco Polo, ergänzt werden sie durch Empfehlungen anderer Reisender. Wer sich bei der tripwolf-Community registriert kann von unterwegs seine eigenen Kommentare zu einem Reiseziel beisteuern.

Kosten: Basis-App mit 1 Reiseführer gratis/weitere Reiseguides je 3,99 Euro

Foto: web

Gelandet. Nun wäre eine ausführliche Karte hilfreich. Offline Karte liefert ausführliche Stadtpläne zu je 2,49 Euro von einigen wichtigen Destinationen, beispielsweise Las Vegas, München, Côte d'Azur, Bali oder Mallorca. Wenn die Karten erst einmal heruntergeladen sind, stehen sie offline jederzeit zur Verfügung, man spart sich die Roamingkosten.

Kosten: 2,49/Karte

Foto: web

Auch Google-Maps liefert inzwischen die Möglichkeit, das Kartenmaterial offline zu verwenden. In der Version 5.7 stehen dem User Daten zum öffentlichen Nahverkehr in über 400 Städten zur Verfügung. Was Google-Maps noch bietet ist Latitude. Damit kann man überall und jederzeit in Erfahrung bringen, wo sich Freunde gerade aufhalten - und diese umgekehrt natürlich auch. Man kann in Lokalen „einchecken", alle Welt wissen lassen, dass man sich gerade dort aufhält - und, wenn man einsam ist, darauf hoffen, dass jemand vorbeikommt, der sich gerade in der Nähe befindet. Auf vielen Handys ist das Tool bereits vorinstalliert.

Kosten: gratis.

Foto: web

Bei Map Droyd bekommt man Straßenkarten von allen Kontinenten, die von der App auf der SD-Karte des Smartphones abgespeichert werden. Das nimmt einiges an Speicherplatz in Anspruch. Es stehen allerdings Karten für einzelne Regionen zur Verfügung, die man sich im Menü aussuchen kann, so dass man nur jenes Material herunterladen muss, das man wirklich braucht. Einmal auf der SD-Karte kann man die Internetverbindung beenden, die Karten stehen dann offline zur Verfügung. Die gesamte Welt im Kartenformat nimmt übrigens rund 5 GB an Speicherplatz in Anspruch.

Kosten: gratis.

Foto: web

Wenn man dann erst einmal unterwegs ist, wäre es gut, wenn man sich auch verständigen könnte. Talk to me ist ein Tool, das das "Sprache zu Text" Feature nutzt, um Gesprochenes zu übersetzen und dann wieder als gesprochenen Text auszugeben. So kann man sich wunderbar via Telefon mit den Einheimischen unterhalten - sofern diese etwas Erfahrung mit Übersetzungen dieser Art haben, den falsche Satzstellungen gehören zu dieser Art der Kommunikation einfach dazu. Zurzeit funktioniert die Übersetzung in gesprochenen Text auf Spanisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Englisch. Als einfaches Wörterbuch funktioniert es sowieso, eine Internetverbindung wird aber benötigt.

Kosten: gratis.

Foto: web

Wer sich trotz Kartenmaterial und Sprachübersetzung verlaufen hat, nicht mehr weiß, wo er ist und akuten Hunger verspürt, dem kann AroundMe weiterhelfen. Dieses Tool ermittelt via GPS den aktuellen Standort und gibt dazu Informationen darüber, welche Cafes, Restaurants, Geschäfte oder Sehenswürdigkeiten sich in der näheren Umgebung befinden. Zum einen liefert es die genauen Adressen, zum anderen Kartenmaterial, auf dem die Punkte eingezeichnet sind. 

Kosten: gratis.

Foto: web

Wer sich nicht nach den Sternen orientieren will und auch nicht weiß, wie man mit dem Sextanten navigiert, für den empfiehlt sich 3DCompass, ein virtueller Kompass, der immer weiß, wo Norden ist. Außerdem kann man zum Beispiel Fotos aufnehmen und mit Freunden teilen. Funktioniert natürlich auch nur mit eingeschalteter GPS-Funktion. Die Basisversion ist nur eingeschränkt verfügbar.

Kosten: Basisversion gratis, Vollversion: 1,75 Euro

Foto: web

Wie viele Kilometer sind fünf Meilen und wie viel Pfund sind zehn Kilo? Wie hoch fliegt man, wenn man auf 4.000 Fuß unterwegs ist und warum sind 86 ° Fahrenheit am Strand optimal? Mehr oder weniger nützliche Umrechnungstabellen liefert das Tool Unit Converter, das nicht nur einfach Umrechnungen von Schuhgröße und Geschwindigkeiten ermöglicht, sondern darüber hinaus auch exotische Umrechnungstabellen, wie etwa für die Lineare Stromdichte oder Maßeinheiten für Köche.

Kosten: gratis

Foto: web

Und dann wäre es natürlich gut, zu wissen, wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Mit Tools wie WeatherBug oder WeatherPro lässt sich das ziemlich umfangreich und treffsicher herausfinden. Abgesehen von Temperatur und Wetterverhältnissen zeigen diese Tools auch Windstärke, Regenwahrscheinlichkeit, Luftdruck und dergleichen mehr an. Und zwar in Echtzeit von Wetterstationen auf der ganzen Welt. Eine Vorherschau auf die nächsten sieben Tage macht die Urlaubsaktivitäten planbar. Orte können gespeichert werden, Layer zeigen Temperatur, Straßenverhältnisse und ähnliches an.

Kosten: Basisversion: gratis / Vollversion: 1,40 Euro

Foto: web

Die U-Bahn-Pläne aus vielen Städten dieser Welt liefert die App Metro 24 - allerdings mit Russland- und Ukraine-Lastigkeit. Das Grundtool kostet 2,11 Euro, die Pläne sind in Folge dann kostenlos. Pläne gibt es unter anderem von St. Petersburg, Moskau und Kiev, aber auch von London, Madrid und Los Angeles.

Kosten: 2,11 Euro

Foto: web

Für jene, die nicht gerne weit weg fliegen und überhaupt lieber zu Fuß unterwegs sind gibt es zahlreiche Routenplaner als App. Intermaps etwa hat Apps für Skiregionen in Österreich, der Schweiz und Deutschland, Italien und Spanien im Sortiment. Auch Wanderrouten aus verschiedensten Regionen können aufs Handy geladen werden. Am besten macht man sich aber auf den Tourismusseiten der Regionen schlau, viele bieten bereits Apps zur Routenplanung an.

Kosten: gratis

Foto: web

Wenn man zu den Sonnenhungrigen gehört und nicht so recht weiß, wo man ein Plätzchen suchen soll, dann hilft Urban Sunshine Maps. Mit dieser App ist man in allen Großstädten der Welt immer auf der "sunny side of the street" unterwegs, denn sie generiert die Sonneneinstrahlung und die geworfenen Schatten auf den Stadtplan. 

Kosten: gratis

Foto: web

Für jene, die sich um ihre Gesundheit sorgen, gibt es auch einige Tools, etwa die Global Nuclear Watch-App, die von jedem beliebigen Ort auf der Welt die Strahlenbelastung bekannt gibt. 

Die App Wetter, Erdbeben, Barometer liefert neben einer Wettervorhersage auch Daten über UV-Strahlung, Luftdruck, Erdbeben sowie Regenwahrscheinlichkeit.

Foto: web

Und die Lieben zuhause? Die bekommen eine Postkarte, mit selbst fotografiertem Urlaubsbild, einem netten Text und einer Briefmarke. Die Post bietet die e-Postkarte als App an. Foto machen, Text dazu schreiben, Adresse einfügen und ab damit. Der Empfänger erhält eine analoge Postkarte mit persönlichem Foto als Urlaubsgruß.

Kosten: gratis, Porto: 1,99 Euro (weltweit)

Foto: web

Urlaub auf Balkonien mit Südseefeeling? Auch dafür gibt es Apps: Mit Ambient Sounds holt man sich das Meeresrauschen aufs Handy und mit Drinks die Cocktails ins Glas.

Wir wünschen viel Spaß, einen schönen Urlaub und nicht vergessen: Roaming kann teuer kommen, also lieber offline bleiben oder WiFi-Anschluss suchen! (ham/derStandard.at/00.08.2011)

Foto: web