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"Das Interesse von Topmedienleuten am Job des ORF-Generaldirektors ist am Nullpunkt", sagt Medwenitsch. Schuld daran sei der SPÖ-"Freundeskreis", der durch sein vorgefertigtes Stimmverhalten die Tür zur ORF-Chefetage verschlossen halte. Im Bild: Medwenitsch (rechts) mit Pelinka, Leiter des SPÖ-'Freundeskreises.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien - Ungenützt ließen die 35 Stiftungsräte am Donnerstag die Frist verstreichen, noch Kandidaten für die Generalswahl nachzunominieren. Die größte Fraktion im ORF-Aufsichtsrat, die Sozialdemokraten, haben sich schon vor Monaten auf die Wiederbestellung von ORF-General Alexander Wrabetz festgelegt. Dienstag bestellt der Stiftungsrat den ORF-Chef von 2012 bis 2016. "Das Interesse von Top-Medienleuten am Job des ORF-Generaldirektors ist am Nullpunkt", erklärt Franz Medwenitsch. Der Sprecher des bürgerlichen Freundeskreises: "Ich kann qualifizierten Persönlichkeiten guten Gewissens auch nicht raten, sich zu bewerben, sie haben heute keine Chance. So wird der 9. August zur Abstimmung über Wrabetz."

Für Wrabetz dürften auch bürgerliche Ländervertreter im Stiftungsrat stimmen. Im Gegenzug dürfen die Landeshauptleute mit genehmen ORF-Landesdirektoren rechnen. Manche sitzen noch im Stiftungsrat und wählen mit. So wird etwa Helmut Krieghofer (VP) Interesse an Tirol nachgesagt.

"Die Verhandlungen laufen noch", hörte die APA in der ÖVP-Zentrale zum ORF-Kurs der Volkspartei. Parteien haben gemeinhin Besetzungswünsche; ORF-Chef Wrabetz wünscht sich weniger Sparvorgaben und mehr Gebühren und Werbung. Zum Hearing vor der Wahl sind jedenfalls Wrabetz und ORF-Journalist Christian Wehrschütz nominiert. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 5.8.2011)