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Foto: AP/Lein

Angesichts der am 16. August startenden Spritpreisdatenbank widmet auch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) dem Thema viel Raum. In ihrem heute veröffentlichten Jahresbericht konnte die BWB keine Preistricks vor Feiertagen und zu Ferienbeginn feststellen. Sie identifizierte aber folgenden Wochenrhythmus: Zu Wochenbeginn geht es mit den Preisen für Benzin und Diesel bergab, von Mittwoch bis Freitag dann wieder nach oben.

Der Ferienbeginn hatte laut BWB keine nennenswerten Auswirkungen auf die Preissituation. Da der Urlauberreiseverkehr aber hauptsächlich an Wochenenden stattfinde, würden da auch die höchsten Preise gezahlt.

Dass die BWB keine Preistricks belegen konnte, freut die heimische Mineralölindustrie. "Damit wurden die jahrelang erhobenen Vorwürfe von Preiszuschlägen gleich doppelt widerlegt. Wir hoffen, dass in Zukunft die populistischen Angriffe auf die heimische Mineralölindustrie ausbleiben und man wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt ", tönte Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie in einer Aussendung.

ÖAMTC: Sprit müsste jetzt 1,3 Euro pro Liter kosten

Für den ÖAMTC ist Tanken in Österreich nach wie vor zu teuer. "Die Ölpreise sind seit Anfang August ständig gesunken. Der Preis pro Barrel Opec-Öl (in Euro) gab beispielsweise um rund neun Prozent nach", erklärt ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober. An den österreichischen Zapfsäulen seien die Preisvorteile allerdings noch nicht vollständig angekommen.

Die ÖAMTC-Erhebungen zeigen einen Rückgang um 1,5 Cent seit Anfang August. "Das kann aber noch nicht alles gewesen sein. Zuletzt lagen die Preise für Opec-Öl (in Euro) Mitte Februar 2011 für längere Zeit auf dem derzeitigen Niveau. Damals kosteten Diesel und Super rund 1,3 Euro pro Liter", weiß Grasslober.

Letzten Freitag haben laut Wirtschaftsministerium die durchschnittlichen Treibstoffpreise an der Tankstelle für Benzin 1,374 Euro, und für Diesel 1,331 Euro pro Liter betragen. Ohne Steuern und Abgaben hätten Benzin und Diesel übrigens nur 0,62 Euro bzw. 0,673 Euro pro Liter gekostet.

Wettbewerbshüter prüften 238 Fusionen

Neben der Preisbildung am österreichischen Mineralölmarkt, prüft die BWB aber auch alle Fusionen, die einen wettbewerbsverzerrenden Effekt nach sich ziehen könnten. Die Zahl der geprüften Zusammenschlüsse stieg im Vorjahr von 213 auf 238, erreichte aber nicht die Rekordhöhe von 275 im Jahr 2008. Die geprüften Firmen bringen es zusammen auf über 7,14 Milliarden Euro Inlandsumsatz.

An namhaften Zusammenschlüssen listet der Report Berglandmilch/Tirol Milch, Air Berlin/flyniki, MPreis/Wedl und Strabag/Lafarge auf. Zudem musste sich die BWB mit Kartellen bei Zucker, Spediteuren und Installateuren sowie Marktmissbräuchen etwa bei Flüssiggas befassen. (APA/red)