Einlaufen in den Hafen der Ehe mit Michael Schusters Betonboot: Der Skulpturenpark macht's möglich.

Foto: Joanneum

Graz - Über massiv steigende Geburtenzahlen darf sich Graz ja schon seit Jahren freuen. Nun versucht die Stadt auch das Heiraten attraktiver zu machen.

Konnte man sich früher standesamtlich nur am Standesamt selbst oder im festlicheren Trauungssaal im Rathaus das Jawort geben, bietet man seit Jahren sukzessive mehr Standorte an, an denen der Standesbeamte quasi Außendienst macht. Das Universalmuseum Joanneum öffnete schon einige: am Stadtrand Schloss Eggenberg, das St. Veiter Schlössl und das Plabutscher Schlösserl, in der Altstadt das Glockenspielhaus, den Schlossberg und die Orangerie im Burggarten neben dem Sitz der Landesregierung.

Ab Frühling kommt der Österreichische Skulpturenpark in Unterpremstätten bei Graz hinzu. Umringt von zeitgenössischer Kunst von Yoko Ono über Jörg Schlick bis Heimo Zobernig, kann man sich nun zu Mann und Frau erklären lassen oder die Urkunde für eine eingetragene Partnerschaft für homosexuelle Paare in Empfang nehmen. Etwa vor der gerade erst errichteten Arche aus lebenden Bäumen von Mario Terzic.

Wer den Fat Car von Erwin Wurm, die scheinbar explodierenden Airplane Parts & Hills von Nancy Rubins, den aus dem Rasen springenden rosa Riesenballon von Werner Reiterer oder Peter Weibels Riesen-Koffergriff, an dem man die Welt hochheben kann, sehen will, ohne sich deswegen gleich ewig zu binden, kann das freilich auch: Der sieben Hektar große Park mit über 60 Skulpturen ist von April bis Oktober geöffnet. (cms/ DER STANDARD, Printausgabe, 11.8.2011)