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Zamani gelmisti!

Spannend blieb es bis zum Schluss: Erst als die allerletzte Wertung des Abends eintraf, stand der Gewinner fest. Und es ist ein Land geworden, dem zumindest treue Grand Prix-Fans seit einer halben Ewigkeit den Sieg gegönnt haben: die Türkei. Sertab Erener siegte in der Nacht zu Sonntag mit dem Titel "Every Way That I Can".

Eine Kurzzusammenfassung des Abends samt langer Foren-Diskussion finden Sie hier, das Klassement nach Punkten hier - und wer sich den Abend noch mal in aller Ausführlichkeit geben will, darf jetzt weiterklicken.

Foto: APA/Perrey

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Dressed to schrill

präsentierte sich das Moderationsduo Marie N, die Vorjahressiegerin, und Reynard Cowper, der vor ein paar Jahren mit seiner Gruppe Brainstorm zum Publikumsliebling geworden war. Für ihre Pelz-Garderobe waren einige Dutzend Muppets geschlachtet worden - obwohl noch genug Leben darin steckte, dass sie nachher von selbst von der Bühne flitzte.

Keine professionellen ModeratorInnen, hatten die beiden doch wenigstens mehr Charme als so manches, das wir früher über uns ergehen lassen mussten.

Foto: APA/EPA

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Der Fluch bröckelt

... nämlich der vom schlechten Abschneiden derjenigen KandidatInnen, die ganz am Anfang des Godzilla-Startfelds antreten müssen und an seinem Ende bereits wieder in Vergessenheit geraten sind. Islands bis hin zum Mikroständer aufgerüschte Birgitta Haukdal (kontrastiert von Backgroundsängerinnen im Chefsekretärinnen-Look) konnte ihr ziemlich eingängiges Power-Pop-Stück Open your heart ebenso wie einige andere Frühstarter nach vorne hieven.

81 Punkte - Platz 9

Foto: APA/EPA

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Alf Poiers Beitrag hieß Weil der Mensch zählt und erreichte eine ähnlich hohe Platzierung wie seinerzeit Stefan Raabs "Wadde hadde dudde da".

101 Punkte - Platz 6

Foto: Reuters/Demianchuk

Blaupause

Während im Hintergrund noch einige schiefe Fransenkleider vom Vorjahr aufgetragen wurden, zupfte ein frisch gegelter Mickey Harte für Irland die grüne (Flamenco-)Gitarre. Beim Saalpublikum schien seine SongContest-prototypische Ballade We've Got The World Tonight jedenfalls ganz gut anzukommen, wie der Jubel bei den Wertungen zeigte. Die Zeiten der irischen Grand Prix-Hegemonie sind dennoch vorbei.

53 Punkte - Platz 11

Foto: APAEPA

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Viva la Diva

Die Türkei feuerte heuer aus allen Rohren: Mit Sertab Erener schickte sie - besonders erfreulich in Zeiten der Casting-Band-Epidemie - jemand ins Rennen, der zumindest zuhause echten Star-Status genießt. Zwei Zugeständnisse wurden dem internationalen Publikum gemacht: Every way that I can wurde erstmals nicht in Landessprache gesungen, und dazu gab's auch noch einen (verzichtbaren) Rap-Mittelteil. Ansonsten die von der Türkei erhoffte Antithese zum McEuro-Sound: Orientalischer Bombast, Disco-Beats und pathosgeladener Gesang, verknüpft mit herrischem Auftreten.

Foto: APA/EPA

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... gönnen wir der Siegerin ein zweites Bild

Dazu kam als optisches Gimmick noch ein Begleitensemble, das mit Bauchtanzeinlage, Bajaderen-Gewachel und dem komplizierten Aufdröseln und Wieder-Einzwirbeln von Ertabs Mega-Schleppe das Publikum zu Szenen-Jubel hinriss. Alles zusammen verband sich zu einem optisch-akustischen Hysterium, als wärs aus einem Bollywood-Musical entsprungen. Kitschig sicher, aber mit Biss.

167 Punkte - Platz 1

Foto: APA/EPA

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Auf der Suche nach dem zweiten Ärmel

"Nett, aber ob sie ihren Job als Hotelpianistin kündigen sollte?" zweifelte der ARD-Kommentator. Diese biographische Information taucht Lynn Chircops Performance (fünf Takte ins Klavier geklimpert, dann in Pumphosen davongesprungen) in ein neues symbolisches Licht. To dream again war kein ebenbürtiger Nachfolger für Maltas Vorjahreslied, so viel kann man sagen.

P.S.: Den Ärmel fand sie nicht, ihr Charisma ebensowenig.

4 Punkte - Platz 25

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Lost in space

Schade, dass der Agentur-Fotograf sich nicht näher an Bosniens Mija Martina herantraute: Aus ihrem Gewande baumelten zahllose Kordeln, die, hätte man dran gezogen, vielleicht irgendeinen Spezialeffekt auslösen sollten. Doch niemand zog.

Während Mija ihr herb-östliches Dancefloor-Lied Ne Brini sang, hatte sie genauso gegen das allesverschlingende Bühnenbild anzukämpfen wie alle anderen TeilnehmerInnen - insofern ist der Panoramablick doch ganz nützlich.

27 Punkte - Platz 16

Foto: APA/EPA

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Cher meets Arielle die Meerjungfrau

... doch aus der Tiefe des Ozeans stiegen sanfte Fadgas-Blasen empor, als Portugals Rita Guerra ihre Ballade Deixa-me Sonhar schmachtete. Auf der hauseigenen Song Contest-Party fielen nach und nach erst die anwesenden Kinder in süßen Dämmerschlaf, dann schlossen sich auch die Erwachsenen an.

13 Punkte - Platz 22

Foto: APA/EPA

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Ich wär so gerne Britney Spears

Das richtige Alter hätte sie ja: Die 17-jährige Kroatin Claudia Beni setzte auf Schwung und eine Aerobic-Tanzgruppe als Unterstützung - leider aber auch auf einen Wilma Feuerstein-Bikini und ein Pinocchio-Makeup. Brrr. Für Strip-Einlagen gibt's ein Minus (und warum ziehen sich eigentlich immer nur die Frauen aus?), das Lied Vise Nisam Tvoja ... naja, fröhlicher Durchschnitt halt, wie auch die Platzierung zeigt.

53 Punkte - Platz 11

Foto: APA/EPA

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Ein Hauch von Oli P.

"Ton weg! Ton weg!", riefen die Frauen im Raum, während sich Zyperns Stelios Konstantas durch drei Minuten Mittelmeer-Pop brachte. Feeling alive kann man beschwören, sollte sich dafür aber vielleicht auch ein wenig anstrengen. Aber was soll's: die 12 Punkte von Griechenland sind eine sichere Bank.

15 Punkte - Platz 20

Foto: APA/EPA

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Let's get happy, let's be gay

Herbert Haupt im Fummel, dazu fünf Chorluder in den Farben des Regenbogenspektrums - man wähnte sich fast auf dem Life Ball, von dem auch zweimal während des Bewerbs zugeschaltet wurde: einmal mit Elton John, einmal mit der unvergleichlich glamourösen ORF-Perle Dodo Roscic (...)

Die frisch Botox-gespritze und runtergehungerte Lou sah immer noch wie eine schräge Omma aus, schmetterte das Ralph Siegel-Derivat Let's get happy immerhin klaglos ... aber bei dem Lied war eh im Vorfeld schon alles verhackt.

53 Punkte - Platz 12

Foto: APA/EPA

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Ungewohnt dezent

Der Skandal bei Ne Ver, Ne Bojsia, Ne Prosi blieb aus, die Zungenküsse ebenfalls - nur Händchenhalten und Sprints durchs Rampen-Labyrinth waren beim Auftritt des russischen Duos t.A.T.u. angesagt; da hätte sich die feige Kamera gar nicht hinter der Totalen verstecken müssen.

Julia hatte sich von ihrem kurzfristigen Spitalsaufenthalt für den Auftritt erholt - im Vergleich zu den umgebenden Konservenklängen nahm sich der Schreigesang der beiden trotzdem eher schrill aus. Ebenso schrill die Reaktionen des lettischen Saalpublikums, das die Russinnen hörbar nicht mochte.

164 Punkte - Platz 3

Foto: Reuters/Demianchuk

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Kommentare bitte selbst posten

... manchmal fällt einem einfach nichts ein - zumindest wenn ein Beitrag so rasend durchschnittlich ausfällt wie der von Spaniens Beth mit Dime. Gruppenhüftschwung und ESC-Schema in Total-Routine. Und das war eine der FavoritInnen - gähn.

81 Punkte - Platz 8

Foto: APA/EPA

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Iglesias, senior

"Immerhin kein Friedensappell" ist mit das beste, was sich über Israels Lior Narkis und seine Words for Love sagen lässt. Schon wieder glaubte man sich in ein Musical versetzt - diesmal allerdings in Rainhard Fendrichs "Wake up". Bemerkenswert die Tänzerinnen-Gruppe, die erst in Schulmädchenuniform antrat, dann mehrmals die Hüllen fallen ließ und es dabei schaffte, nach jeder Strip-Runde auszusehen, als hätten sie plötzlich mehr an als vorher.

17 Punkte - Platz 19

Foto: APA/EPA

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Pralinen aus Holland

Als junges Mädchen hatte Esther Hart vor dem Spiegel gestanden und sich gewünscht, beim Song Contest anzutreten - als altes Mädchen tat sie es nun wirklich. Stimmlich tadellos (irgendwie klang's ein wenig wie Lou), erfolgsgebremst jedoch durch das reichlich durchschnittliche Lied One more night.

Glänzende Outfits mit einem Flair von Kaufhaus-Dekoration waren heuer irgendwie der letzte Schrei - und wir sind dankbar, dass der Fotograf diesmal die tendenziell auffällige Backgroundsängerin rechts nicht abgeschnitten hat.

45 Punkte - Platz 13

Foto: APA/EPA

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Das Desaster des Abends

Großbritanniens durch eine Casting-Show generiertes Duo Jemini ging mit seinem geistlosen Liedl Cry baby unter wie eine bleierne Ente: Null Punkte und souveräner letzter Platz für das Mutterland des Pop; vor allem Jemma Abbeys Sangesleistung fiel dürftigst aus. Bitte Profis auf die Bühne stellen!

BBC-Kommentator Terry Wogan argwöhnte hinterher, dass sich der Kontinent in der Abstimmung für Großbritanniens Kriegsaktivitäten gerächt habe. - Wir haben einen alternativen Erklärungsansatz anzubieten: Leute, ihr wart einfach schleeeeeecht.

0 Punkte - Platz 26

Foto: APA/EPA

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Der Knödeltenor

Neue Dimensionen des Jenseitigen erschloss uns heuer die Ukraine mit ihrem Grand Prix-Debüt. Während uns Oleksandr Ponomarjow durch sein in einem internationalen Komponistenwettbewerb erkorenes Hasta la vista (ach du liebes Lieschen) quälte, drehte neben ihm eine Ballerina Pirouetten - und auch sonst war die Choreographie ein Hammer. Maximal sechs Leute dürfen auf der Song Contest-Bühne stehen - wenn die aber nur derart sinnloses Zeugs machen wie hier, sollte die Quote noch einmal deutlich herabgesetzt werden.

14 Punkte - Platz 30

Foto: Archiv

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Kurz vor dem Platzen

... war das Publikum, als für einen Moment Dolly Buster die Bühne zu betreten schien. Doch war es in Wirklichkeit Griechenlands Mando, die mit ihrem Never let you go den Balladen-Block eröffnete. Erwähnt wurden schon die Zeilen "cry for you", "lie for you" und "die for you" - wir vergaßen allerdings "reach the sky for you". - Immerhin, sie schmetterte und gieckste, was eine Stimme nur zu leisten vermag; auf das Gitarrensolo im Mittelteil hätten wir freilich gerne verzichtet.

12 Punkte aus Zypern, schnarch.

25 Punkte - Platz 17

Foto: APA/EPA

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Song Contest mit menschlichem Antlitz

Bemerkenswert ruhig wurde es dann im Raum, als sich der junge Norweger Jostein Hasselgård ans Klavier setzte und seine gar nicht so üble Liebesballade I'm not afraid to move on mit manchmal leicht unsicherer Stimme vortrug. Nett, weil menschlich halt. Mag es auch noch ein wenig an der nötigen Souveränität gefehlt haben - die Abstimmung brachte Jostein in die Spitzengruppe.

"Sieht er nicht aus wie John-Boy Walton?" frug der ARD-Moderator. Ääh ... nein, gar nicht eigentlich.

123 Punkte - Platz 4

Foto: APA/EPA

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Zum Haare raufen

... dass Frankreich in der Wertung unverdient abstank. Louisas angenehm ruhiges, mit sanften maghrebinischen Anklängen durchsetztes Monts Et Merveilles erinnerte im Verbund mit dem vorangegangen Beitrag daran, dass es beim Song Contest einmal um Lieder gegangen ist - und eigentlich immer noch gehen sollte. Vielleicht war die Performance mit im Gesicht klebenden Haaren nicht ganz geglückt - musikalisch war's jedenfalls einer der besseren Beiträge.

19 Punkte - Platz 18

Foto: APA/EPA

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Keine Grenzen für den Kitsch

Was ist das: Sieht aus wie Lou, synchronsiert jedoch von Marius Müller-Westernhagen? - Wer jetzt auf den polnischen Song Contest-Beitrag getippt hat, liegt richtig und beweist zugleich erstaunliche Kombinationsgabe. Das zur Hälfte auf Deutsch gesungene Zadnych Granic/Keine Grenzen war jedenfalls ein völkerverbindendes Schmalzbad ohne Gleichen. Dazu trat Ich Troje-Sänger Michal Visinievski in einem seawashed Alptraum neben Justyna Majkovska als Diva im Schlafrock an. Wo kamen nur die vielen Punkte her?

90 Punkte - Platz 7

Foto: APA/EPA

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Crash-Landung auf dem Mars

Keinen Sympathiebonus gab es heuer für Gastgeber Lettland. Wären nicht zum Schluss noch einige estnische Nachbarschaftspunkte importiert worden, hätten F.L.Y. sich den beschämenden Null-Punkte-Letztplatz mit England teilen müssen; so blieb die Schande jedoch ganz im Königreich.

Hello from Mars war aber auch ein ganz und gar unauffälliges Stück 0815-Happysound, kraft- und choreographisch hilflos dargeboten, obwohl die drei ganz in Weiß angetretenen F.L.Y.er lettische (Solo-)Stars sind; vielleicht stimmte ja die Chemie in der ungewohnten Gruppe nicht.

5 Punkte - Platz 24

Foto: APA/EPA

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Mystisches Synchronschwimmen

In einer Fantasiesprache wurde der belgische Beitrag Sanomi gesungen, mit dem die Gruppe Urban Trad einen vergleichsweise ungewöhnlichen Stilmix aus mittelalterlichem Dudelsack-Folk und elektronischen Beats präsentierte. Erst die allerletzte Wertung lotste die spätere Siegerin an ihren belgischen KontrahentInnen vorbei.

Übrigens: Wer diese Art von Musik mag, wird in World-Music-Regalen bei skandinavischen Acts wie Värttinä oder Marie Boine fündig werden.

165 Punkte - Platz 2

Foto: APA/EPA

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Nett genügt nicht

"It's the Eighties coming back, ahuuuuu ...", sangen Ruffus im Stil von Billy Joel - nicht mehr ganz zeitgemäß, immerhin ist die Revival-Welle schon wieder im Abflauen. Wie prognostiziert, war mit geradlinigem Gitarrenpop beim Grand Prix nicht viel zu holen - aber es gibt ja auch ein Leben außerhalb. Immerhin: Trostpreis für die schickste Hemd-Krawatte-Kombination.

14 Punkte - Platz 21

Foto: APA/EPA

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Auf dem Kriegspfad

Rumäniens Nicola bewies mit ihrem Dancefloor-Stück Don't break my heart mehrerlei Dinge: Erstens hatte sie aus Marie Ns ach so kokettem Vorjahres-Strip die Lektion gelernt, dass optische Gimmicks die Punktezahl auffetten können. Allerdings war das Mitschleppen eines "DJs", der im Hintergrund riesige Karton-Scheiben in den Farben der Flagge auf einen Kartonplattenspieler hievte, leicht daneben.

Und zweitens: Ost-Schminke ist immer noch die grellste. Hier fiel sie fast schon indianisch aus.

73 Punkte - Platz 10

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Laien auf der Bühne

Wieder ganz in Weiß, wieder eine Casting-Band. Schwedens Duo Fame agierte denn auch ähnlich kraftlos wie Großbritanniens Jemini - unerklärlicherweise schaffte es Give Me Your Love dennoch bis in die Spitzengruppe. Sängerin Jessica Andersson war immerhin Profi genug, ständig in die Knie zu gehen, um Kollegen Magnus Bäcklund nicht allzusehr zu überragen.

107 Punkte - Platz 5

Foto: APA/EPA

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Say "Cheeeeese"

... und mit dem gleichen Happysound wie gerade eben klang der Bewerb 2003 dann aus: Sloweniens Karmen Stavec, geplagt von einem Rüschen-Tumor auf der rechten Schulter, ließ im Intro von Nanana zwei Sekunden lang mit einem von "Born to be wild" geklauten Riff aufhorchen, ehe dann doch noch ABBA im Aerobic-Studio daraus wurde. Das Stück endete mit einer dreifach blitzenden Werbung für Sloweniens Zahnärzte-Innung. Nix wie hin!

7 Punkte - Platz 23

Foto: APA/EPA

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Intermezzo

Danach folgte der Showblock mit den aktuellen Produktionen des Moderationsduos Marie N und Reynard Cowper mit seiner Gruppe Brainstorm. Zu sehen war dies allerdings nur bei ARD, BBC und ähnlich gearteten Sendern. Der ebenfalls öffentlich-rechtliche ORF hatte hingegen anscheinend herausgefunden, dass es sich bei Lieder-Präsentation und Wertung um zwei völlig voneinander unabhängige Sendungen handeln muss, und folgerichtig einen Werbeblock drübergespielt. Vielleicht um zu demonstrieren, was man sich alles für den Betrag hätte kaufen können, um den künftig die ORF-Gebühren angehoben werden.

Foto: Reuters/Winkler

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Banges Warten

... nicht nur für die vom Publikum geschmähten t.A.T.u. Die heurige Wertung war spannend wie schon lange nicht mehr. Belgien, Russland und die Türkei setzten sich etwa ab der Hälfte der Länderabstimmungen von den übrigen TeilnehmerInnen ab - von da an blieb es bis zum Schluss offen, wer das Rennen machen würde.

Noch einige auffallende, wenn auch nicht sonderlich überraschende Punktevergaben: Zwei Punkte von Deutschland an Österreich, nur einer zurück - dafür setzte es aus Wien satte zwölf für die Türkei. So trugen also auch wir unser Scherflein bei.

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Danke, Europa!

... das durfte schlussendlich Sertab Erener sagen, die den Grand Prix damit erstmals in die Türkei holte. Gratulation dazu! Und allen anderen sei gesagt: Grämt euch nicht, nächstes Jahr wird der Grand Prix zweitägig ausgetragen, da dürfen dann endlich alle teilnehmen.

(Ende des Rückblicks von Josefson, der sich jetzt die Sertab Erener-CD kaufen geht, um damit seine lieben Wiener Raunznachbarn zu beschallen)

Foto: APA/EPA