Wien - Der von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) abgesetzte Generalstabschef Edmund Entacher hat sich an die im Bundeskanzleramt angesiedelte Bundesheer-Berufungskommission gewandt. Im Verteidigungsressort bestätigte man gegenüber der APA entsprechende Berichte von "Profil" und "Kurier". Da die sechsmonatige Frist, in derer das Verteidigungsressort einen Bescheid mit der Begründung der Absetzung ausstellen hätte sollen, abgelaufen ist, war es für Entacher möglich, sich bereits vor Erhalt des Bescheids an die Kommission zu wenden.

Laut dem Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) liegt der Grund für die Verzögerung der Bescheid-Zustellung ausschließlich bei Entacher selbst. Denn dieser habe durch "mehrmalige Einwendungen" und durch "viermalige Akteneinsicht" sowie den mehrmaligen Wunsch auf Fristverlängerung das Verfahren selbst hinausgezögert.

Bescheid "ehebaldigst" an Entacher überstellt

Der Bescheid sei nun in Endbearbeitung und werde "ehebaldigst" an Entacher überstellt. "Denn es ist in unserem Interesse, das Versetzungsverfahren rasch abzuschließen", so der Darabos-Sprecher.

Dass Entacher nun bereits vor Erhalt des Bescheids die Berufungskommission angerufen hat, habe für das Absetzungsverfahren "keine große Relevanz", so der Sprecher. Denn der abgesetzte Generalstabschef hätte sich sowieso - auch nach Erhalt des Bescheids - an die Kommission gewandt, das habe er ja auch bereits mehrmals angekündigt. Dass er nun bereits jetzt diesen Schritt getätigt hat, sei Entachers "gutes Recht", so der Sprecher. (APA)