Fast 93 % der Internetnutzer glauben daran zu erkennen, wenn ihr PC mit Malware infiziert ist - ein gefährlicher Trugschluss.

Foto: G Data
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Knapp die Hälfte der Befragten Internet-Nutzer glaubt nicht daran, dass ein PC durch einen reinen Besuch einer Internetseite infiziert werden kann.

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Die meisten Internetnutzer sind nur unzureichend über die Risiken im Internet informiert. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt G Data in seiner internationalen Security Studie 2011 „Wie schätzen Nutzer die Gefahren im Internet ein?".

Deutsche Internet-Nutzer am besten informiert

Über aktueDie meisten Computerschädlinge werden per E-Mail verbreitetlle Online-Bedrohungen sind viele Anwender kaum informiert. Außerdem verfügen diese über ein veraltetes Wissen in Sachen Schadcode und deren Verbreitungswege. So gehen über 92% der Befragten davon aus, dass eine Infektion des eigenen PCs ersichtlich ist. Im internationalen Vergleich schneiden die deutschen Internetnutzer noch am besten ab. Trotzdem ist das Wissen der meisten Anwender auch in Deutschland nicht ausreichend, so das Resümee der G Data SecurityStudie 2011.

Privatanwender immer noch im Fokus der Täter

Täglich berichten Medien über neue Angriffe auf Internetnutzer und Unternehmen, über Datendiebstahl, neue Computerschädlinge und die Strukturen der eCrime-Kartelle. Privatanwender geraten dabei stärker in den Fokus der Täter und werden immer häufiger Opfer der weltweit agierenden Cyber-Banden. Der Schutz der digitalen Identität ist im Zeitalter des Internets daher gesellschaftsübergreifend von elementarer Bedeutung. Doch wie gut sind Nutzer wirklich über die wahren Gefahren im Internet und die Methoden der Täter informiert?

Irrtum 1: Eine Schadcode-Verseuchung des PCs ist für den Nutzer ersichtlich

Weltweit sind neun von zehn Internetnutzern fatalerweise der Ansicht, dass sie einen Schadcode-Befall ihres PCs, beispielsweise durch einen Absturz, eingeschränkte Funktionalität oder Pop-up-Fenster, feststellen können. Bei den russischen Nutzern gehen sogar 98% von einem wahrnehmbaren Effekt aus, sie rangieren daher auf dem letzten Platz im Ländervergleich. In Deutschland glauben dagegen immerhin "nur" acht von zehn Befragten an die Sichtbarkeit einer Infektion und erzielen so noch das beste Ergebnis.

Fakt ist: In der Vergangenheit wurden Schädlinge vor allem von Programmierern geschrieben, die ihre technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen wollten. Gelang eine Infektion, war diese für das Opfer auch ersichtlich und zwar in Form von Popups, Funktionsausfällen oder durch den plötzlichen Absturz des PC. Offenbar erinnern sich viele Internetnutzer noch gut an diese Dinge. Heute besteht das Ziel der Cyber-Kriminellen, möglichst viele wertvolle Daten zu stehlen - und das möglichst unerkannt.

Irrtum 2: Ein PC kann nicht durch den reinen Besuch einer Internetseite infiziert werden

Die Infektion von Computern über Webseiten mittels Drive-by-Downloads ist heute der meist genutzte Verbreitungsweg von schädlichen Programmen. Es ist daher schockierend, dass fast die Hälfte der Internet-Nutzer diese Aussage für korrekt hält. Die Annahme, dass der Besuch einer präparierten Webseite allein nicht ausreicht, erweist sich daher als gefährlicher Trugschluss, denn diese Art des Angriffs wird täglich im großen Maßstab praktiziert. Schon das Laden einer verseuchten Internetseite reicht aus, um einen PC mit Schadcode zu infizieren.

Irrtum 3: Die meisten Computerschädlinge werden per E-Mail verbreitet

Ein Schadprogramm wird heute nur noch selten als Mail-Anhang verschickt. Dennoch spielen E-Mails bei der Verbreitung von Schadcode eine wichtige Rolle: Sie locken die Opfer durch ein geschicktes Anschreiben und einen integrierten Link direkt auf eine mit Schadcode verseuchte Webseite. Dennoch vermuten mehr als die Hälfte der Internetnutzer, dass Computerschädlinge primär als
E-Mail-Anhänge versendet werden.