Nach Klagen derzeit nicht mehr erreichbar: Das YouTube-Video-Download-Service TubeFire

Grafik: TubeFire

Es ist wohl nicht zu hoch gegriffen, festzuhalten, dass das harte Vorgehen der Musikindustrie gegen alle und jeden, die man des Urheberrechtsverstoß verdächtigt, nicht überall auf Zustimmung stößt. Und doch: Selten sorgen Aktionen einfach nur für ein solch ungläubiges Kopfschütteln, wie man es nun mit dem Vorgehen gegen TubeFire bei Techcrunch ausgelöst hat.

Verblüffung

So schließt das Tech-Blog aus dem aktuellen Fall, dass die Musikindustrie offenbar technisch vollkommen ahnungslos agiere, und sich der Sinnlosigkeit ihres Tuns nicht bewusst sei. 25 Labels haben sich zusammengeschlossen, um das Ende einer Seite durchzusetzen, deren alleinige Aufgabe es ist, YouTube-Clips auf Wunsch der NutzerInnen in ein anderes Format umzuwandeln und zum Download anzubieten.

Sinnlos

Denn selbst wenn man über die Rechtmäßigkeit des Tuns von TubeFire - durch das Weiterleiten von urheberrechtlich geschütztem Material - durchaus diskutieren kann, geht das Vorgehen doch an der Realität vorbei. So gibt es eine ganze Fülle von Browser-Erweiterungen, die ebenfalls den Download von Clips ermöglichen. Doch nicht nur das: Beim Abspielen von YouTube-Videos werden diese üblicherweise lokal auf der Platte oder im RAM gecachet, wer hier stöbert kann also unter Umständen schon vollständige Clips finden, ohne irgendwelche Tools dafür einsetzen zu müssen. Dies wirft zudem die Frage auf, wie denn eigentlich der Begriff "Download" überhaupt zu definieren sein.

Nichts gewonnen

Selbst wenn die Musik-Labels "erfolgreich" mit ihrer Klage gegen TubeFire sind, haben sie also praktisch nichts gewonnen. Anstatt sinnlos Geld in Rechtsstreitigkeiten zu investieren, sollte man lieber endlich begreifen, dass man Videos mit dem Angebot auf YouTube eben "frei" zum Zugriff gibt - und das beinhaltet den lokalen Download, fasst Techcrunch die eigene Kritik zusammen.

Das in Japan gehostete Service ist angesichts der Klagen derzeit offline, wie es einer kurzen Mitteilung auf der TubeFire-Seite heißt. (red, derStandard.at, 29.08.11)