Wien - Das Verteidigungsministerium weist Berichte zurück, dass etliche Posten nicht in die Berechnung der Kosten für die Eurofighter eingeflossen seien. Aussagen, der wahre Preis liege weit höher, sei "nichts abzugewinnen". Man habe bei diesen Berichten nur "Details herausgepickt". Laut dem Ressort betragen die Kosten für die 18 Abfangjäger vom Typ Eurofighter 1,343 Mrd. Euro, die Kosten für Pilotenausbildung, Munition, Radaradaptionen und Infrastruktur belaufen sich auf 626 Mio. Euro, gesamt also 1,969 Mrd. Euro.

Bewaffnung vorerst auf vier Jets beschränkt

Das Bewertungssystem sei ein "unglaubliches komplexes" gewesen, das nicht von einer sechs-, sondern von einer 33-köpfigen Kommission auf den Eurofighter angewendet worden sei, hieß es aus dem Verteidigungsministerium gegenüber der APA. Von "Tricks" könne dabei keine Rede sein. In den 626 Mio. Euro seien die Ausbildung der Piloten und jene für die Adaption der heimischen Radaranlagen sowie die Infrastruktur - Werkzeuge, Prüfanlagen usw. Einrichtungen für die Wartung - enthalten, so eine Sprecherin des Ministeriums. Die Bewaffnung beschränkt sich vorerst auf vier Jets.

Zwei Einsatzflughäfen geplant

Ob in dem Gesamtpaket ein zweiter so genannter "Reparatursatz" enthalten ist, konnte vom Ministerium nicht bestätigt werden. Durch den Betrieb von zwei Einsatzflughäfen aus - Zeltweg und Graz-Thalerhof - sind zwei Reparatursätze von Nöten, um die erforderlichen kleineren Wartungsarbeiten durchzuführen. Die Beschaffung von nur einem Reparatursatz würde den Schluss nahe legen, dass nur mehr ein Fliegerhorst verwendet würden würde. "Die Einsatzflugplätze sind Zeltweg und Thalerhof in der Steiermark und Linz-Hörsching", wurde aus dem Büro von Verteidigungsminister Günther Platter (V) dazu mitgeteilt. "Von der Schließung eines Fliegerhorstes ist nicht auszugehen", hieß es.

Grüne: Widersprüche wachsen ständig

Der Grüne Vorsitzende des Rechnungshofausschusses im Parlament, Werner Kogler erklärte dazu am Montag in einer Aussendung, dass die "Widersprüche zwischen Ausschreibungsrichtlinie und dem jetzt verhandelten Vertrag" ständig wüchsen. Es gebe eine "Explosion bei den Kosten und den Versuch, Kosten zu verstecken." Die wahren Beschaffungskosten würden von den Ministern Bartenstein, Grasser und Platter im Dunklen gehalten. Die Widersprüche müssten vor Abschluss des Kaufvertrages ausgeräumt werden, verlangte der Grüne Abgeordnete, ein erster Schritt dazu sei die Veröffentlichung des Rechnungshof-Berichts.(APA)