In den USA wächst der Druck auf den
Kongress, gesetzliche Regelungen gegen die Verbreitung der
E-Mail-Massenwerbung zu erlassen. Bei einer Anhörung des US-Senats
erklärte Enrique Salem vom Spam-Filter-Hersteller
Brightmail
, derzeit
seien 46 Prozent aller versendeten E-Mails Spam. Im Dezember werde es
mehr als die Hälfte sein. 2001 sei der Spam-Anteil am
E-Mail-Aufkommen erst bei sieben Prozent gelegen. Den
Produktivitätsverlust bezifferte er auf jährlich zehn Milliarden
Dollar (8,47 Milliarden Euro). E-Mails hätten die Kommunikation grundlegend
verändert, erklärte Salem. Spam gefährde das alles.
Vorschlag
Der Microsoft-Chairman Bill Gates sprach sich in einem Schreiben
für internationale Standards aus, die von unabhängigen Organisationen
festgelegt werden könnten, damit Nutzer und Firmen leichter zwischen
erwünschten und unerwünschten E-Mails unterscheiden könnten. Ein
Gesetz könne zu einem Gütesiegel für Werbefirmen führen.
Strafe
Der stellvertretende AOL-Vorstandschef Ted Leonsis schlug vor, der
US-Kongress solle das Anti-Spam-Gesetz des Bundesstaates Virginia
übernehmen. Dort kann das Versenden von Spam mit bis zu fünf Jahren
Haft und der Beschlagnahme des Vermögens geahndet werden.
Notwendigkeit
Inzwischen gibt es in den USA schon mehrere Gesetzesvorschläge,
die die weitere Ausbreitung von Spam verhindern sollen. Senator
Charles Schumer mahnte aber ein internationales Vorgehen ein. "Sobald
wir hier die Gesetze verschärfen, gehen diejenige, die dagegen
verstoßen wollen, eben ins Ausland", sagte Schumer. Notwendig sei
deshalb ein internationales Abkommen gegen Spam. (APA)