Ab Mittwoch wird es laut, denn das Austrian Percussion Camp 2011 hat seine Zelte in Bleiburg/Pliberk aufgeschlagen. Vom vorigen Veranstaltungsort Mariazell kläglich im Stich gelassen, sind die Schlagwerker hier mit offenen Armen aufgenommen worden. Den Camp-Auftakt 2011 machte am Sonntag die Night of Percussion. Die Bühne im vollbesetzen Kulturni dom ähnelte einem wohlsortierten Musikflohmarkt. Tische, beladen mit Schüsseln, Uhren und eine Vielzahl von Trommeln, Pauken und Marimbafonen wurden vom besten Schlagwerkorchester Sloweniens STOP zum Klingen gebracht. Die unterhaltende Vermittlung von anspruchsvoller Musik ist auch das Credo der Studio Percussion Graz, die mit ihrem Schlagzeugtheater Wumm im zweiten Konzertteil restlos beeindruckte. Die Darbietung ähnelte einem durchkomponierten Rockkonzert. Melodiöse Vibrafone und Marimbas gaben den Takt an, und zwei Videokünstler boten mittels Kameras Einblicke in das sonst Unsichtbare.

Stummfilmsequenzen wurden nicht wie üblich von einem Klavier, sondern vom Schlagzeuger begleitet, Neonsticks flogen rhythmisch durch die Luft, und die in der Welt der Drums generell unterbesetzten Frauen spielte man per Visual ein. Für das nach der Percussion Night beginnende Camp hat der künstlerische Leiter Günter Meinhart zwölf Dozenten aus allen Drum-Stilrichtungen engagiert.

Ausschlaggebend war vor allem ihr Ruf als Pädagogen. Beim international gefeierten Perkussionisten Dudu Tucci lernen die 96 Campteilnehmer/-innen brasilianische Sambarhythmen. Ismael Barrios aus Venezuela unterrichtet Latin Percussion und afrokubanische Musik. Der Österreicher Stefan Schwarzenberger wiederum ist Meister der Steeldrum. (DER STANDARD, Printausgabe, 31. 8. 2011)