Alexander Brodsky

© eSeL.at

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Die Ausstellung

© Pez Hejduk

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Rotunda I, Kaluga Region, 2009

© Yuri Palmin

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Mittwoch, 21. September 2011, 19 Uhr im Az W-Podium (Vortrag in englischer Sprache!)
Eintritt frei!

1955 in Moskau als Sohn einer Künstlerfamilie geboren, studierte er ab 1968 an der Moskauer Kunstschule und wechselte 1972 an das Moskauer Architektur Institut. Bereits in den 1980er Jahren erlangte Alexander Brodsky gemeinsam mit Ilya Utkin internationale Beachtung als einer der herausragendsten Vertreter der russischen „paper architects".

Mit ihren utopischen und fantastischen Entwürfen suchten sie Auswege aus der Tristesse in der Architektur der Chruschtschow-Ära und der Zeit der Stagnation unter Breschnew.

Mit den großteils für Wettbewerbsausschreibungen angefertigten Radierungen verweigerten sie ihre Teilnahme am staatlich strukturierten und entseelten Produktionsprozess. Brodsky und Utkin wurden in Folge weltweit ausgestellt und erlangten internationales Ansehen. In den 1990er Jahren konzentrierte sich Alexander Brodsky auf seine künstlerische Tätigkeit und zog 1996 nach New York. 2000 gründete er, zurück in Moskau, sein unkonventionelles Architekturbüro und begann mit der Realisierung von Restaurants, Einfamilienhäusern und temporären Architekturinstallationen. 2010 wurde Brodsky mit einer der höchsten künstlerischen Auszeichnungen Russlands, dem Kandinsky-Preis, gewürdigt.

Die Ausstellung über den russischen Ausnahmekünstler und -architekten läuft noch bis zum 3. Oktober!

Erstmals ist das international viel beachtete und im höchsten Maße anerkannte Werk dieses Ausnahmekünstlers/-architeken auch in Österreich zu sehen. Der Tradition treu bleibend, Persönlichkeiten auszustellen, die unangepasst und abseits des Mainstreams agieren, holt das Az W Alexander Brodsky nach Wien.

Für das Az W verwirklicht Alexander Brodsky eine die Ausstellungshalle einnehmende Installation, die die BesucherInnen in ihren Bann ziehen soll: Der Tag wird zur Nacht, die Dimensionen von Raum und Zeit scheinen sich langsam aufzulösen, während man durch eine künstlich geschaffene archäologische Wunderkammer schreitet. Die eigens für das Az W gefertigte Installation stellt eine Weiterentwicklung der Arbeit Brodskys mit Ilya Utkin dar, die 1990 für die Ausstellung „Between Spring and Summer: Soviet Conceptual Art in the Era of Late Communism" in den USA realisiert wurde.

Das Az W zeigt - erstmalig in einer Ausstellung vereint - Arbeiten Brodskys als Künstler und als Architekt. Die Installation ist eingebettet in eine Vielzahl an Zitaten früherer Arbeiten - Skizzen, Pläne, Zeichnungen und Beispiele seiner berühmt gewordenen „paper architecture" zeigen die Bandbreite seiner Arbeit und das Wechselspiel zwischen Kunst und Architektur. Fotografische Interpretationen von Yuri Palmin - Fotograf und langjähriger Wegbegleiter - veranschaulichen die unaufdringliche und zurückhaltende Herangehensweise seiner Architektur. Sein Stil ist durch einen starken Bezug zur traditionellen Bauweise unter Einsatz lokaler Materialien charakterisiert.

Brodskys architektonisches Schaffen erstreckt sich derzeit ausschließlich auf Russland und seine BauherrInnen bestehen aus einem kleinen Kreis wohlhabender Individualisten, die sich dem herkömmlichen russischen Baustil bewusst entziehen.

Infos zur Ausstellung:

Dauer der Ausstellung: bis 03.10.2011
Tickets EUR 7,00 / ermäßigt EUR 4,50