Bild nicht mehr verfügbar.

Die Straße stellt sich als reinster Konfliktherd zwischen Radler und Autofahrer, aber auch Radler und Fußgänger, dar.

Foto: APA/Kay Nietfeld

Radfahren ist gesund. Und es ist eine wunderbare Sache, wenn man täglich eine halbe Stunde zur Arbeit radelt und wieder heim. Man muss ja nicht bei jedem Wetter Rad fahren, und man braucht auch keine sportlichen Ziele damit zu verknüpfen. Mit einer Stunde Radeln täglich hat man kreislaufmäßig schon das Fitnesscenter erledigt.

Dass man dabei unter Umständen auch noch eine Menge CO2-Ausstoß verhindert, darf ruhig auch erwähnt werden. Weil sich dies inzwischen herumgesprochen hat, ist auch der Radverkehr in Österreichs Städten sprunghaft angestiegen. Die Folge: Auch die Unfallzahlen steigen rapid. Bereits mehrere Dutzend Menschen sind heuer auf Österreichs Straßen vom Rad gestorben, aber auch die Zahl schwerer Verletzungen hat sich dramatisch erhöht. Radfahrer als Randerscheinung des Straßenverkehrs waren auch eine Randerscheinung in der Unfallstatistik. Jetzt offenbart sich, dass das Verkehrssystem auf Radfahrer völlig unvorbereitet ist.

Radwege sind ein lobenswerter Ansatz, den Radverkehr zu fördern. Leider sind sie gleich viel zu schmal, wenn sie dann angenommen werden. Die Straße selbst stellt sich als reinster Konfliktherd zwischen Radler und Autofahrer, aber auch Radler und Fußgänger, dar. Die Disziplinlosigkeit vieler Radfahrer schaukelt sich gemeinsam mit der Starrhalsigkeit vieler Autofahrer immer wieder zu kriegerischen Szenen hoch. Da kommen harte Zeiten auf Experten zu, weil echte Eingriffe ins Verkehrssystem notwendig sein werden, um weitere CO2-Einsparung durch Erhöhung der Radfahrerquote zu realisieren. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/02.09.2011)