Wien - Die Wiener FPÖ will die Aufdeckung von Skandalen in den Betrieben des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) vorantreiben. "Die Geschichte des KAV ist eine Geschichte der Skandale", sagt Klubchef Johann Gudenus. Diese sollen in Zukunft aufgedeckt werden, versprach auch der nicht amtsführende Stadtrat David Lasar. "Wir werden die ganzen Vergaben im Bereich des KAV genau hinterfragen", so Lasar.

Er habe schon "ein ganzes Packerl" bekommen, erklärte er. Dieses würde nun "ganz genau recherchiert werden". Lasar verwies dabei auch darauf, dass es im AKH noch immer Probleme mit der EDV gebe - konkret mit dem Computersystem Akim: Schon 46 Mio. Euro seien investiert worden, und es funktioniere noch immer nicht. Dazu habe es auch ein Rundschreiben an alle Stationen und Ambulanzen gegeben. In diesem würde laut Lasar "abgekürzt" stehen: Man solle es nicht verwenden, weil es nicht funktioniere.

Gudenus erinnerte auch an die Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe eines Reinigungsauftrags im AKH. Die FPÖ sei für eine gemeinderätliche Untersuchungskommission, um die politische Verantwortung zu klären.

Aufklärungsbedürftig ist allerdings auch die Rolle von FP-Gemeinderat Peter Frigo bei einem anderen Vorfall im AKH, mit dem sich derzeit die interne Rechtsabteilung beschäftigt: Der hauptberuflich am AKH als Oberarzt tätige neue FP-Fraktionsführer im Gesundheitsausschuss soll seine Funktion ausgenutzt haben, um dem AKH in der Öffentlichkeit zu schaden.

Er habe für die Tochter von Spitalschef Reinhard Krepler ungerechtfertigterweise eine Station sperren lassen wollen, lautet der Vorwurf. Parteikollege Lasar - nicht wissend, dass Frigo an besagtem Abend im AKH Dienst hatte - wetterte prompt gegen Privilegien für die Tochter des Spitalschefs. (APA, red/DER STANDARD-Printausgabe, 7.9.2011)