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Eine lebende Laotische Felsenratte - macht sich doch besser als ein auf den Markt geworfener Kadaver, wie Sie sich über diesen Link überzeugen können.

Foto: APA/EPA/WORLD WILDLIFE FUND

Hanoi - Sie war eine der zoologischen Sensationen des Jahres 2005: Die Laotische Felsenratte (Laonastes aenigmamus), eine kurzbeiniges Nagetier mit dichtem, dunkelgraum Fell, das ein knappes halbes Kilo auf die Waage bringt und inklusive dem flauschigen Schwanz etwa 40 Zentimeter lang wird. Generell werden nur selten unbekannte Säugetierarten entdeckt - hier jedoch kam noch ein anderer Faktor ins Spiel: DNA-Analysen zeigten, dass das Tier keiner der rezenten Nagetierfamilien angehört, sondern zu den Diatomyidae zählen dürfte. Und die hielt man für seit 11 Millionen Jahren ausgestorben.

Entdeckt wurde das "lebende Fossil" bedauerlicherweise auf einem Markt in Laos  - und zwar eben nicht lebendig, sondern erlegt, gegrillt und für den Verzehr vorgesehen. Biologen machten sich daraufhin in die Region auf, um weitere Exemplare zu finden - schließlich gelang es sogar ein - erstaunlich zutrauliches - Tier zu filmen.

Dass die "Ratte" weniger selten sein dürfte als befürchtet, zeigt nun ein weiterer Fund. Wieder in gewohnter Form, nämlich in einer Falle gefangen und als Nahrungsmittel auf einem Markt gelandet. Laut Nguyen Duy Luong, einem Experten der britischen Umweltorganisation Fauna & Flora International, stammt es aus dem Phong Nha Ke Bang-Nationalpark in Zentralvietnam, der von der UNESCO als ein Weltnaturerbe eingetragen wurde. Er erstreckt sich über 90.000 Hektar bis zur Grenze mit Laos und ist besonders artenreich. Wie verbreitet dort die Felsenratte ist, lässt sich nicht schätzen - sicherheitshalber wurde die Spezies aber als stark gefährdet eingestuft. (red)